Er gilt als ehrgeizig und bodenständig. Geboren 1963 als Sohn eines Landwirts im bayerischen Landkreis Eichstätt, arbeitete Rupert Stadler (56) sich Schritt für Schritt nach oben: über die Realschule und die Fachhochschule Augsburg zum Abschluss als Diplom-Betriebswirt (FH). Nach einer Station bei Philips in Nürnberg kam er 1990 ins Controlling der Audi AG, war schon vier Jahre danach kaufmännischer Chef von VW-Audi Espana und wurde später Bürochef von VW-Konzernchef Ferdinand Piëch in Wolfsburg. Das war ein Sprungbrett für seine Karriere.
2003 kehrte er als Audi-Finanzvorstand nach Ingolstadt zurück, wo er 2007 wurde er als erster Nicht-Ingenieur Audi-Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn nachfolgte, der als Vorstandschef zum Mutterkonzern nach Wolfsburg wechselte. 2010 zog Stadler auch in den Konzernvorstand ein. An der renommierten Uni Sankt Gallen lehrte er als Honorarprofessor.
Sein Ziel: Als Premiumhersteller die Rivalen BMW und Mercedes-Benz bis 2020 hinter sich zu lassen. In den ersten Jahren schien dieses Ziel durchaus erreichbar zu sein. Audi reihte Absatzrekord an Absatzrekord und verkaufte 2011 erstmals mehr Autos als Mercedes. Nicht nur Stadler war überzeugt davon, dass die Ingolstädter auch BMW bald abhängen würden.