Wolfsburg. Volkswagen muss beim Umrüsten manipulierter Dieselfahrzeuge nachbessern. Laut VW-internen Unterlagen, die der Automobilwoche vorliegen, können nach Software-Updates unerwünschte Eigenfrequenzen an den Einspritzleitungen bestimmter Selbstzünder auftreten. "Deshalb sind bei allen betroffenen Fahrzeugen mit 1.6 TDI und einigen 2.0 TDI Motoren des Typs EA 189 präventiv Schwingungsdämpfer einzubauen", heißt es in dem 26-seitigen Schreiben vom Ende Mai des Ressorts Volkswagen Service Deutschland an die Händler.
Hintergrund der Vorsorgemaßnahme ist das latente Risiko von Kraftstofflecks. Das Unternehmen teilte auf Nachfrage der Automobilwoche mit: "Abhängig von der Art des Fahrzeugeinsatzes kann es in sehr seltenen Fällen und bei selten auftretender möglicher äußerer Beschädigung der jeweiligen Einspritzleitung nach einer gewissen Einsatzzeit zur Bildung eines Mikrorisses an der Diesel-Hochdruck-Einspritzleitung kommen". Daher werden die betroffenen Leitungen nun mit Schwingungsdämpfern aus Spezialkautschuk, "im Prinzip eine Zusatzmasse" (VW), gesichert. Nach Angaben eines VW-Sprechers erfolgt diese Nachrüstung "in enger Abstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt".
Weitere Exklusiv-Meldungen:
Onlinehandel: Amazon will Autos verkaufen
Audi-Chef Stadler: Dieselkrise bindet immer noch Ressourcen
VW-Markenchef: Diess rechnet mit harter Konkurrenz aus China
Lesen Sie auch:
Schwere Vorwürfe im Abgas-Skandal: VW wusste offenbar: Auch nach Umrüstung zu viel Stickoxid
Volkswagen: 75 Prozent der manipulierten Diesel umgerüstet
USA - 5000 bis 10.000 Dollar pro Nase: VW hat schon 272.000 Kunden entschädigt