VW-CEO Oliver Blume hatte schon angenehmere Tage in seinem Büro im 13. Stock des Markenhochhauses auf dem Werksgelände in Wolfsburg.
Es begann am Dienstag mit der Meldung, Volkswagen Pkw fahre die Produktion an den sächsischen Standorten Zwickau und Dresden herunter. Die Nachfrage nach E-Autos sei derzeit zu gering. Die Gläserne Manufaktur soll dabei während der sächsischen Herbstferien sogar ganz stillgelegt werden. Für die Stückzahlen im Konzern spielt das kleine Werk kaum eine Rolle – das von Sachsen ausgehende Signal ist dennoch unangenehm für den Konzern.
Mittwoch wurde es nicht besser. Plötzlich stand die Staatsanwaltschaft im Foyer der Volkswagen-Verwaltung und durchsuchte für mehrere Stunden Räume des Betriebsrats, der Rechtsabteilung und offenbar sogar Vorstandsbüros. Grund waren möglicherweise unrechtmäßige Zahlungen an Betriebsräte. Gleichzeitig kündigte die Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen die Betriebsvereinbarung mit den Beschäftigten in Zwickau – wegen der geringen Auslastung soll ab Januar nur noch in zwei Schichten produziert werden.