Viel Bewegung innerhalb des Dieselmarktes

Die gesamten Dieselzulassungen entwickelten sich im August mit minus 8,2 Prozent deutlich negativer als der Gesamtmarkt (minus 0,8 Prozent). Der Dieselanteil erreichte 30,2 Prozent, nach 32,6 Prozent im Vorjahr.

Nach acht Monaten liegt der Dieselmarkt 2,1 Prozent im Plus, die gesamten Neuzulassungen stiegen um 0,9 Prozent.

Die gesamten Dieselzulassungen entwickelten sich entsprechend den Erwartungen, der niedrige Dieselanteil ist der Tatsache geschuldet, dass es offensichtlich viele vorgezogene Neuzulassungen bei den Benzinern im Zuge der WLTP 2 Einführung zum 1. September gab. Der mittlere Dieselanteil in einem August lag in den Jahren 2000 bis 2018 bei 40,4 Prozent, das Maximum wurde mit 47,6 Prozent im Jahr 2012 beobachtet.

VW blieb auch im Dieselmarkt die mit Abstand stärkste Marke. 23,8 Prozent aller Dieselzulassungen stammten von den Wolfsburgern. Im Vorjahr waren es 25,6 Prozent. Zum Vergleich: bei den gesamten Neuzulassungen lag der Anteil von VW im August bei 16,8 Prozent.

Nummer zwei im Juli war Mercedes mit 15,5 Prozent Anteil am Dieselmarkt (Vorjahr: 12,4 Prozent). Ford belegte bei den Dieselzulassungen den dritten Platz. Hier betrug der Marktanteil 9,8 Prozent, nach 5,7 Prozent im Vorjahr.

BMW kam auf 9,5 Prozent aller Dieselzulassungen und lag vor Audi mit einem Anteil von 7,7 Prozent. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 13 Prozent. Dies ist - ebenso wie in den Vormonaten - der stärkste Marktanteilsrückgang aller Marken.

Hinter Audi kam Skoda mit 6,3 Prozent (Vorjahr: 3,8 Prozent) als beste Importmarke auf Rang sechs vor Seat mit 4,1 Prozent.

Opel, verzeichnete – ebenso wie bei den gesamten Neuzulassungen - weniger Dieselzulassung als die beiden VW-Töchter. Nur 3,6 Prozent aller Dieselzulassungen kamen vergangenen Monat von den Rüsselsheimern.

gesamten Neuzulassungen. Die Top fünf im Dieselmarkt machen über zwei Drittel der Zulassungen aus. Im Gesamtmarkt kommen die fünf erfolgreichsten Marken auf 47,4 Prozent.

Von den 15 volumenstärksten Dieselmarken in Deutschland konnten acht Marken ihre Dieselzulassungen volumenmäßig steigern. Die größten Steigerungen gab es bei Ford mit plus 58,3 Prozent. An zweiter Stelle lag Skoda mit plus 51,8 Prozent vor Seat (plus 32,3 Prozent).

Bei diesen drei Marken resultierte das Plus nicht nur aus der Entwicklung der gesamten Marke. Ford legte insgesamt um “nur“ um 27,5 Prozent zu, Skoda kam über alle Modelle auf ein Plus von 13,8 Prozent und Seat legte insgesamt um 5,9 Prozent zu.

Ford war insbesondere mit dem Focus und einer Steigerung des Dieselanteils von 23 Prozent auf 41 Prozent sehr erfolgreich. Bei Skoda zeigten bis auf den Superb alle Modelle deutlich positive Entwicklungen bei den Dieselzulassungen. Bei Seat waren es Alhambra und Tarraco, die die Dieselzulassungen der Marke nach oben trieben.

Audi (minus 45,7 Prozent), Volvo (minus 25,9 Prozent) und Hyundai mit minus 25,7 Prozent waren die drei Marken unter den Top 15 mit den größten Verlusten. Bei allen drei Marken entwickelten sich die Dieselzulassungen deutlich schlechter als die der gesamten Marke.

Unter den Top 15 Dieselmarken konnten im August sieben Marken ihren markeninternen Dieselanteil erhöhen. Ford erhöhte seinen internen Dieselanteil von 32,8 Prozent im Vorjahr auf 40,7 Prozent. Fast ebenso deutlich – von 22,9 Prozentauf 30,6 Prozent konnte Skoda seinen internen Dieselanteil erhöhen.

Die größten Rückgänge innerhalb eines Jahres beim markeninternen Dieselanteil wurden bei Volvo (von 66,0 Prozent auf 45,4 Prozent) und Audi (von 47,4 Prozent auf 28,8 Prozent) beobachtet.

Beide Marken setzen verstärkt auf Hybridantriebe, was zu Lasten der Dieselvarianten geht. Bei Volvo lag der Hybridanteil im August bei 18,6 Prozent, bei Audi sogar bei 31,1 Prozent. Damit ließen die Ingolstädter wieder mehr Hybridmotoren zu als Dieselvarianten. A6 bis A8 sowie Q8 wurden im August fast gar nicht mehr mit einem reinen Dieselmotor zugelassen.

Unter den Top 20 Marken (mindestens 1.000 Neuzulassungen im August) mit den höchsten Dieselanteilen haben mit Mercedes, BMW, VW und Ford vier deutsche Marken überdurchschnittliche Dieselanteile.

Angeführt wird diese Rangliste nun von Mercedes mit einem Dieselanteil von 50,5 Prozent (Vorjahr: 54 Prozent). An zweiter Stelle liegt Land Rover mit 49,6 Prozent (Vorjahr 78 Prozent), vor BMW mit 48 Prozent.

Marktführer VW erreicht einen Dieselanteil von 42,6 Prozent nach 41,4 Prozent im Vorjahr. Am unteren Ende rangiert Hyundai mit einem gut siebenprozentigen Dieselanteil.

Wie schon im Juli war der langjährige Spitzenreiter, der VW Golf, auch im August nicht auf Platz eins der Top Dieselmodelle. Verdrängt wurde er diesmal vom VW Tiguan, der seinen Dieselanteil von 45 Prozent im Vorjahr auf 61 Prozent steigern konnte.

Der VW Golf belegte Rang zwei mit einem kaum veränderten Dieselanteil von 36 Prozent. Der Spitzenreiter des vergangenen Monats unter den Dieselmodellen, der VW Passat, konnte seinen internen Dieselanteil zwar um zehn Punkte auf 86 Prozent steigern, aber die gesamten Zulassungen waren äußerst schwach.

Sie lagen 57 Prozent unter denen des Vorjahrs (Diesel: minus 51 Prozent). Das reichte im Dieselranking für Platz sechs, bei den gesamten Zulassungen aber nur für Platz 25.

Weitere Analysen von Ulrich Winzen lesen Sie unter automobilwoche.de/analyse

Zu diesem Text im Datencenter:

Top 15 Dieselmarken im August - und ihr Anteil am Dieselmarkt

Die 20 Marken mit den höchsten Dieselanteilen im August

Entwicklung der Top 15 Dieselmarken - August 2019/2018

Top 15 Diesel-Modelle August 2019/2018

Noch mehr Grafiken zur Entwicklung des Dieselmarkts im August 2019:

Rubrik Diesel im Datencenter