Der Autohandel in Deutschland steht vor einem großen Umbruch. Alle Wege weisen in Richtung Agenturmodell, also den Einsatz der Händler nicht mehr als eigenständige Unternehmer, sondern als Agenten. Die Fahrzeuge bleiben dabei im Besitz der Autobauer. Für Autohersteller verspricht ein solches System großes Einsparpotenzial. Laut einer aktuellen Studie von Strategy&, könnten die Vertriebskosten um 2,5 bis 7,5 Prozent sinken. Derzeit fließen rund 30 Prozent der Ausgaben in den Vertrieb der Fahrzeuge.
Die Hersteller arbeiten daher bereits mit Hochdruck an der Umstellung. So verkündete zuletzt der schwedische Produzent Volvo, Elektrofahrzeuge künftig ausschließlich im Direktvertrieb zu verkaufen. Auch VW bietet die ID-Familie über das Agenturmodell an, weitere Konzernmarken könnten dem Beispiel folgen. Daimler führt ein entsprechendes Modell demnächst in Österreich ein. Ein zentraler Aspekt des Systems: Der Hersteller setzt den Preis überregional fest. Der teils ruinöse Intra-Marken-Wettbewerb, ausgelöst durch hohe Rabatte, wird so vermieden, die Kundendaten fließen zum Autobauer.