Verstärkter Trend zu E-Autos trifft Arbeitsplätze in der Industrie

Der Wechsel vom Verbrenner zum Elektroantrieb trifft zahlreiche Jobs in der Branche. Durch die sinkende Produktion von Fahrzeugen mit traditionellem Antrieb fallen deutlich mehr Arbeitsplätze weg als Beschäftigte altersbedingt in den Ruhestand gehen.

Falls die Produktion von Autos mit Verbrennern so stark zurückgeht, wie es die Abgasregulierung derzeit erfordert, trifft die Transformation bis 2025 mindestens 178.000 Beschäftigte, deren Tätigkeit direkt oder indirekt vom Verbrenner abhängt; davon 137.000 in der Autoindustrie. Allerdings heißt dies nicht, dass die Beschäftigten arbeitslos werden.

Dem stehen 75.000 Beschäftigte in der Produktion gegenüber, die im gleichen Zeitraum in den Ruhestand gehen, darunter rund 39.000 direkt im Fahrzeugbau.

Ähnlich sind die Zahlen in den folgenden fünf Jahren bis 2030: 147.000 Produktionsbeschäftigte gehen in Rente, davon rund 73.000 im Fahrzeugbau; aber mindestens 215.000, davon 165.000 direkt in der Automobilindustrie, arbeiten in der Herstellung von Produkten mit Bezug zum Verbrennungsmotor.

Dies geht aus einer Studie hervor, die das Ifo Institut im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA) erstellt hat. "Der Schwerpunkt des Anpassungsbedarf kommt relativ schnell", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest bei einer Online-Pressekonferenz. "Jobverluste treten vor allem bei den Herstellern auf, weniger bei den Zulieferern." Keine Berücksichtigung in der Studie fand, wo der Umbruch neue Jobs entstehen lässt.

Viele Hersteller und große Zulieferer haben sich bereits auf den Transformationsprozess eingestellt und schulen ihre Mitarbeiter um. Zum Teil mit hohen Kosten. "In Zeiten dramatischen Umbruchs benötigen Unternehmen Planungssicherheit und Verlässlichkeit", forderte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

Müller kritisierte den jüngsten Alleingang der Bundesregierung bei der Verschärfung der Klimaziele nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Zugleich verwies sie auf Änderungen der Klimaziele auf europäischer Ebene.

Auch Fuest kritisierte den "Überbietungswettbewerb bei den Klimazielen", der derzeit stattfinde. "Wenn Ziele um fünf oder zehn Jahre vorgezogen werden, muss man sich fragen, wie all das funktionieren soll."

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