Ein großer Wurf – das ist es wohl nicht, das Umtausch- und Wechselprämien-Programm des VW-Konzerns. Nach erster Sichtung schwirrt dem Leser vielmehr der Kopf angesichts des Prämien-Dschungels. Leider ist es offenbar auch nicht möglich, die Regelungen für die betroffenen Marken zumindest innerhalb eines Konzerns – hier VW – einheitlich zu kommunizieren. Da trudeln im Stundentakt Pressemeldungen ein, die teilweise mehr Fragen aufwerfen als beantworten.
Und auf Anhieb versteht auch kein Kunde, ob es sich jetzt für ihn eher lohnt, seinen alten (!) Diesel gleich zu verschrotten oder ihn doch besser in Zahlung zu geben und sich den Restwert mit der "Wechselprämie" ein wenig zu versüßen. Denn das hängt ja nicht nur vom Modell ab, sondern auch von seinem Wohnort, und davon, ob das nächste Auto neu sein soll oder vielleicht ein junger Gebrauchter.
Die kostenlose Telefon-Hotline ist offenbar jetzt schon überfordert, ein Testanruf landet in der Endlos-Warteschleife. Bleibt zu hoffen, dass die angekündigte Website zum Prämienangebot bald online geht und mehr Aufschluss bietet.
Mal ganz abgesehen davon, dass es auch nicht wenige Kunden gibt, die ihr Auto eigentlich viel lieber behalten würden – wenn die Autobauer ihnen die Hardwarenachrüstung zahlen und sie so vor Fahrverboten schützen würden – aber das ist ja leider keine Option.
Ungeachtet dessen bewirbt VW die – im Übrigen längst überfälligen – Prämien vollmundig als "weiteren wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität und Vermeidung möglicher Fahrverbote in deutschen Städten". Wer hatte noch mal die Dieselkrise ausgelöst ...?
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