In die festgefahrenen Verhandlungen um die Zukunft des Daimler-Motoren-Standorts Untertürkheim kommt wieder Bewegung. "Wir wollen und wir müssen in den nächsten Wochen zu einem Ergebnis kommen", heißt es in einem aktuellen Flugblatt der IG Metall, das von den beiden Betriebsräten Michael Häberle und Roland Schäfer unterzeichnet ist.
Noch nie hätten sich Standortverhandlungen so schwierig gestaltet, heißt es darin weiter. Seit September 2020 verhandeln beide Seiten. Der Streit hatte teils auch öffentlich hohe Wellen geschlagen. So waren Forderungen der Unternehmensleitung nach einem Jobabbau in der Größenordnung von 4000 Stellen durchgesickert. Dies wäre fast ein Viertel der Belegschaft. Im Stuttgarter Stammwerk, wo auch die Konzernverwaltung sitzt, werden hauptsächlich Motoren und Getriebe gefertigt. Die Beschäftigten sind vom Wandel zur Elektromobilität besonders betroffen.
Als Ausgleich dafür fordern die Arbeitnehmervertreter die Einrichtung eines Elektro-Campus, zu dem beispielsweise auch die Forschung zu Batteriezellen und eine Kleinserienproduktion zählt. Als Vorbild dafür kann das Kompetenzzentrum für Batterien des Volkswagen-Konzerns in Salzgitter gelten – auch das ein von der Transformation besonders betroffener Motoren-Standort.