Mit scharfen Worten wehrt sich der Verband der Automobilindustrie VDA gegen politische Bevormundung aus Berlin und Brüssel. "Wenn Politiker und Bürokraten Techniken vorschreiben, dann landen wir im Elend", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann der Automobilwoche. "Wir brauchen Leitplanken, aber wir brauchen keine Fahrverbote, weder für den Diesel noch für den Benziner." Der Diesel sei weiterhin "unverzichtbar, um das anspruchsvolle CO2-Ziel im Jahr 2020 zu erreichen".
Besonders ärgerlich sei, dass die Brüsseler Entscheidungen über die Grenzwerte "ohne jede Folgenabschätzung erfolgt" sei. Der Jahresmittelwert soll 40 Mikrogramm Stickstoffoxid pro Kubikmeter Luft in der Stadt nicht überschreiten. Am Arbeitsplatz für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen seien aber bis zu 950 Mikrogramm Stickstoffoxid erlaubt. "Und keiner kann Ihnen erklären, warum sie am Neckartor mit dem stärksten Verkehr Stuttgarts Werte erreichen müssen, die 20-fach niedriger sind als beim Arbeitsschutz der Firma Meyer in Stuttgart-Süd."