Der Zulieferer Valeo reagiert auf die geringeren Gewinn- und Umsatzzuwächse und will die Kapitalinvestitionen der Gruppe gegenüber 2017 um 100 Millionen Euro und ebenfalls die Kosten um rund 100 Millionen Euro senken. Falls erforderlich sollen diese Maßnahmen im Jahr 2019 fortgeführt werden, kündigte Valeo-Vorstandschef Jacques Aschenbroich an.
Der Valeo-Chef verweist darauf, dass das Unternehmen bereits Ende Juli angekündigt hatte, dass sich der europaweite WLTP-Standard und der Marktrückgang in China auf die Umsatzergebnisse des Zulieferers im dritten Quartal auswirken werden. Der neue WLTP-Standard werde voraussichtlich auch die Ergebnisse im vierten Quartal beeinflussen. Auch die Marktbedingungen in China werden weiterhin kritisch gesehen.
Der Plan zur Reduzierung der Kosten sei nicht auf ein Land oder eine Region bezogen, erklärte das Unternehmen dazu auf Anfrage der Automobilwoche. "Es ist ein globaler Aktionsplan, der jeden in der Unternehmens-Gruppe dazu auffordert, seinen Teil dazu beizutragen", heißt es beim Zulieferer.
Der Anbieter von Thermosystemen, 48-Volt-Technik sowie Licht- und Assistenzsysteme, erwartet für das laufende Geschäftsjahr nur noch ein Umsatzwachstum von etwa sechs Prozent. Bislang hatte der Zulieferer mit einem Plus von neun Prozent gerechnet. Auch bei der operativen Marge wurden Abstriche gemacht. Beim Zulieferer war man davon ausgegangen, dass der Vorjahreswert von 7,8 Prozent nur leicht unterschritten wird. Nun geht das Unternehmen von einem Wert zwischen 6,2 und 6,5 Prozent aus.
Die Börse in Paris hatte daraufhin am Freitag vergangenen Woche heftig reagiert. Der Kurs Valeos war zeitweise um über 21 Prozent abgerutscht.
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