Die USA gelten auch in der Autobranche oft als Frühindikator für Entwicklungen, die kurz darauf auch in Europa sichtbar werden. Nun zeichnet sich auf dem dortigen Neuwagenmarkt zunehmend eine Schubumkehr ab: Schon seit Monaten beginnen sich die Lieferengpässe der Autoindustrie aufzulösen. 2022 stieg die Produktion auf dem nordamerikanischen Kontinent laut einem Bericht des Automobilwoche Schwestermagazins Automotive News um zwölf Prozent auf 14,7 Millionen Fahrzeuge an.
Gleichzeitig jedoch sind die Käufer in den USA zunehmend zurückhaltend. Die Zurückhaltung ist einerseits darauf zurückzuführen, dass sich viele Händler und Hersteller in Zeiten des Nachfrageüberhangs genau wie in Europa weitgehend von Rabatten verabschiedet haben und es dementsprechend wenig Kaufanreize gibt. Gleichzeitig steigen auch in den USA die Zinsen an, was die Finanzierung der Fahrzeuge für viele Verbraucher zunehmend unerschwinglich macht. Die Folge: Auf den Höfen der Händler wird es nach einer Zeit des de facto Ausverkaufs wieder zunehmend eng.