Auf den ersten Blick sieht es gut aus für den VW-Konzern: Mehr als 15 Milliarden Euro konnte das Unternehmen als Gewinn verbuchen - fast drei Viertel mehr als im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr ist das Management optimistisch und will Umsatz und Ertrag weiter steigern. Doch ob das klappt, hängt nicht nur von der Arbeit der VW-Beschäftigten ab. Die Unsicherheiten sind groß und vielfältig wie selten:
- Zum einen gibt es nach wie vor die Corona-Pandemie. Aufgrund eines Lockdowns muss VW drei Werke in China schließen, seinem mit Abstand wichtigsten Markt. Wie sich die Pandemie in anderen Weltteilen entwickeln wird, ist derzeit noch unklar. Zwar stehen die Zeichen momentan eher auf Entspannung, neue Virusvarianten können die Situation aber jederzeit ändern.
- Zweitens kämpft VW mit dem Mangel an Chips. Das Problem haben andere Hersteller zwar auch, Marken wie Mercedes oder BMW verkaufen aber weniger Autos zu höheren Preisen und sind deshalb nicht ganz so stark davon betroffen wie VW.
- Drittens hat der Ukraine-Krieg jetzt schon massive Auswirkungen auf die Autoindustrie. Diese werden sich verschärfen, je länger der Krieg andauert. Momentan stehen vor allem fehlende Kabelbäume von Leoni im Fokus
Noch immer befindet sich der Konzern mitten im Umbruch in Richtung Elektroautos und Digitalisierung. Dabei hat VW durch seine Größe einen Vorteil, weil der Konzern die Entwicklungskosten auf mehr Fahrzeuge verteilen kann. Trotzdem verschlingt die Transformation Unsummen und es ist nicht gesagt, dass VW seine dominierende Stellung auch als E-Auto-Hersteller behalten wird. Momentan liegt der von VW-Chef Diess nicht umsonst bewunderte Hersteller Tesla deutlich vorn. VW stehen spannende und schwierige Jahre bevor.
Lesen Sie auch:
Diess zu Milliarden-Investition: Viertes VW-Batteriezellwerk entsteht wohl in Osteuropa
Trotz weniger Absatz im Jahr 2021: VW Pkw verfünffacht seinen Gewinn
EXKLUSIV - Extras am Handel vorbei freigeschaltet: VW schaltet nach Betrugsmasche Händlerportal ab
Aus dem Datencenter: