In den beiden Turiner Werken von Fiat Chrysler (FCA) sind 2018 rund 43.000 Autos vom Band gelaufen. 2019 wird es die Hälfte sein, glaubt Giuseppe Berta, FCA-Experte und Professor an der renommierten Mailänder Bocconi-Universität. Ende der 60er-Jahre wurde in Turin an die eine Million Fahrzeuge produziert, überwiegend der Marken Fiat und Lancia. Fiat kam damals auf einen Marktanteil von 15,7 Prozent in Europa. Im Januar 2019 waren es 5,9 Prozent.
Der Niedergang des Automobilstandorts Piemont steht für den Niedergang der italienischen Hersteller, die, wie Maserati, Alfa Romeo, Lancia und Fiat selbst, überwiegend zu Fiat Chrysler (FCA) gehören. Zwischen 2008 und 2017 sank die gesamte Fahrzeugproduktion im Land um 48 Prozent auf 1,14 Millionen Einheiten. 2018 ging sie weiter auf 964.000 Stück zurück, davon weniger als 700.000 Pkw. Die Region Piemont zählt nur noch 58.000 Beschäftigten in der Branche. Das sind 40 Prozent der 162.000 (mit nachgeordneten Bereichen: 258.000) Mitarbeiter in Italiens Autoindustrie. Ende der 60er-Jahre arbeiteten allein im Turiner Mirafiori-Werk 60.000 Mitarbeiter.