Auf den ersten Blick scheinen die Signale aus Washington nach dem Besuch der deutschen Autohersteller bei US-Präsident Donald Trump ermutigend zu sein. Volkswagen-Chef Herbert Diess sprach von einem "großen Schritt nach vorne". Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte, Trump habe positiv auf die vorgelegten Konzepte reagiert.
BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter erläuterte die umfangreichen Investitionen und wies auf die Schaffung von 1000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in den nächsten Jahren hin. Vielleicht ist es den Autochefs damit tatsächlich gelungen, mit der Werbung in eigener Sache eine Zollerhöhung auf Autos aus Deutschland abzuwenden.
Doch das Bild, das sie damit in die Welt senden, ist fatal. Denn erneut ist es Trump auf diese Weise gelungen, an jeglichen politischen Institutionen und diplomatischen Gepflogenheiten vorbei seine Macht zu demonstrieren und einen Vorteil für sein Land zu erkämpfen. Artig sind die Chefs von VW, Daimler und BMW dem Aufruf gefolgt und haben Besserung gelobt.
Man stelle sich einmal vor, Kanzlerin Angela Merkel würde die Chefs von Amazon, Microsoft und Google ins Kanzleramt zitieren und ihnen klarmachen, dass sie gefälligst mehr in Deutschland zu investieren haben, weil zu viele Leute bei Amazon einkaufen und der deutsche Einzelhandel vor die Hunde geht.