Trügerische Stabilität - ausgerechnet VW...

Die gesamten Dieselzulassungen entwickelten sich im April mit minus 0,9 Prozent in etwa ebenso wie der Gesamtmarkt (minus 1,1 Prozent). Der Dieselanteil erreichte 33,5 Prozent, nach 33,4 Prozent im Vorjahr.

Grundsätzlich kann man weiterhin von einer stabilen Nachfrage nach den Selbstzündern auf immer noch niedrigem Niveau. Der durchschnittliche Dieselanteil in einem April lag in den Jahren 2000 bis 2018 bei gut 42 Prozent.

Die deutschen Marken dominieren den Dieselmarkt weiter stärker als den Gesamtmarkt. Fast 70 Prozent aller Dieselzulassungen stammten im April von deutschen Modellen. Im Gesamtmarkt waren es nur etwas mehr 60 Prozent.

VW blieb auch im Dieselmarkt die mit Abstand stärkste Marke. Fast 27 Prozent aller Dieselzulassungen stammten von den Wolfsburgern. Im Vorjahr waren es 24,5 Prozent. Keine andere Marke konnte ihren Anteil am Dieselmarkt innerhalb eines Jahres so stark erhöhen.

Zum Vergleich: bei den gesamten Neuzulassungen lag der Anteil von VW im April bei 18,5 Prozent, nach 20,6 Prozent im Vorjahr.

Nummer zwei im April war Mercedes mit 12,3 Prozent Anteil am Dieselmarkt (Vorjahr: 12,7 Prozent). BMW belegte bei den Dieselzulassungen – ebenso wie im Gesamtmarkt den dritten Platz. Bei den Dieseln betrug der Marktanteil 10,9 Prozent, im Gesamtmarkt acht Prozent. Ford kam auf 8,2 Prozent aller Dieselzulassungen und lag vor Audi mit einem Anteil von 7,3 Prozent.

Fiat hatte nicht nur bei den gesamten Zulassungen einen guten Monat, auch die Neuzulassungen der Dieselfahrzeuge waren ausgesprochen gut. Das brachte der Marke einen Anteil am Dieselmarkt von 5,8 Prozent und Platz sieben. Opel, bei den gesamten Neuzulassungen noch deutlich vor Skoda und Fiat, verzeichnete weniger Dieselzulassung als die beiden Importmarken. Nur 3,6 Prozent aller Dieselzulassungen kamen vergangenen Monat von den Rüsselsheimern.

Die Konzentration auf wenige Marken ist beim Diesel ausgeprägter als bei den gesamten Neuzulassungen. Die Top zehn im Dieselmarkt machen 87 Prozent der Zulassungen aus. Im Gesamtmarkt kommen die zehn erfolgreichsten Marken auf 73 Prozent.

Von den 15 volumenstärksten Dieselmarken in Deutschland konnten neun Marken ihre Dieselzulassungen volumenmäßig steigern. Die größten Steigerungen gab es bei Citroen mit plus 30,1 Prozent, dahinter lag Fiat mit einem Plus von 29,6 Prozent.

Bei Fiat machte sich das Plus von 34 Prozent beim Ducato bemerkbar, der fast vollständig mit Dieselmotorisierungen zugelassen wird. Im Gesamtmarkt belegte das Modell im April Platz drei hinter den VW Modellen Golf und Tiguan. Im Dieselmarkt kam der Ducato auf Platz zwei.

Citroen verbuchte über alle Kraftstoffarten ein Plus von unter 16 Prozent. Im Dieselmarkt machten sich die hohen Steigerungen beim Jumper, ebenfalls mit einem fast 100-prozentigen Dieselanteil, bemerkbar.

Die größten Rückgänge bei den Dieselzulassungen verzeichneten Renault (minus 50,1 Prozent) und Audi mit minus 37,4 Prozent.. Bei beiden Marken entwickelten sich die Dieselzulassungen deutlich schlechter als die der gesamten Marke (Renault: plus vier Prozent, Audi: minus 12,8 Prozent).

Unter den Top 15 Dieselmarken konnten sieben Marken ihren markeninternen Dieselanteil erhöhen. Bei Marktführer VW setzte sich die Entwicklung der vergangenen Monate fort. Die Wolfsburger steigerten ihren Dieselanteil am deutlichsten: Von unter 40 Prozent im vergangenen Jahr auf knapp 49 Prozent im April 2019.

Vom Golf, vergangenes Jahr nur mit 4.967 Neuzulassungen als Dieselvariante vertreten, wurden im diesjährigen April über 6.210 Pkw mit Dieselmotorisierung zugelassen. Das waren mehr als ein Drittel aller Zulassungen des Modells. Während die gesamten Zulassungen um zehn Prozent zurückgingen, gab es bei den Dieselzulassungen ein Plus von 25 Prozent.

Den größten Rückgang – von 84,5 Prozent auf 57,4 Prozent - beim markeninternen Dieselanteil verzeichnete Land Rover. Ebenfalls einen starken Einbruch beim Dieselanteil musste Audi hinnehmen. Vor einem Jahr waren noch 45,7 Prozent aller Audis mit einem Dieselmotor ausgestattet, vergangenen Monat waren es nur noch 32,8 Prozent.

Besonders auffällig war die Entwicklung beim A6. Das gesamte Modell verzeichnete zwar ein Minus von 19 Prozent, die Zulassungen der reinen Dieselvarianten brachen fast vollständig weg. Vor einem Jahr wurden noch 2.916 Dieselvarianten des A6 zugelassen, im April dieses Jahres waren es noch 19. Dafür legten die Hybridvarianten auf 3.036 Neuzulassungen zu, nach 160 im Vorjahr.

Unter den Top 20 Marken (mindestens 1.000 Neuzulassungen im April) mit den höchsten Dieselanteilen haben mit VW, BMW, Mercedes und Ford vier deutsche Marken überdurchschnittliche Dieselanteile.

Angeführt wird diese Rangliste bereits zum zweiten Mal von Volvo mit einem Dieselanteil von 61 Prozent. Nach den starken Gewinnen im April, liegt Fiat nun mit ebenfalls 61 Prozent an zweiter Stelle. Am unteren Ende rangiert Dacia mit einem zehnprozentigen Dieselanteil..

Alle Top 15 Dieselmodellen wiesen vergangen Monat höhere Dieselanteile auf als vor einem Jahr. Angeführt wird die Rangliste vom VW Golf, der seinen Dieselanteil von 24,2 Prozent auf 33,5 Prozent steigerte. Das zweitstärkste Modell war im April – sicher nur eine Momentaufnahme - der Fiat Ducato mit jeweils fast 100 Prozent Dieselanteil.

Den stärksten Sprung bei den Dieselanteilen (von 64 Prozent auf 85 Prozent) machte der VW Passat. Ebenfalls deutliche Steigerungen erzielten der Skoda Superb (von 65 Prozent auf 85 Prozent), der VW Tiguan (von 49 Prozent auf 67 Prozent) und der VW Touran (von 44 Prozent auf 58 Prozent).

Dazu im Datencenter zum Download:

Anteil der Top-15-Dieselmarken an allen Dieselzulassungen im April 2019

Anteil der Top-15-Dieselmarken im April 2019

Dieselanteil der Top-15-Dieselmodelle im April 2019

Veränderung der Diesel-Neuzulassungen der Top-15-Dieselmarken im April 2019

Die 20 Marken mit den höchsten Dieselanteilen im April 2019

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