Es ist ein schwieriger Spagat, aber er besteht in mit Bravour: Wenn BMW Ende September zu Preisen ab 28.200 Euro den neuen Einser an den Start bringt, opfern die Bayern zwar den konkurrenzlosen Heckantrieb auf dem Altar der Plattformstrategie und machen den Kunden die Nähe zum Mini sowie dem Zweier Tourer mit ein bisschen mehr Platz für die Knie der Hinterbänkler und die Koffer der gesamten Reisegruppe schmackhaft. Doch die Pole Position in der Kompaktklasse geben sie deshalb noch lange nicht auf: Auch wenn der Einser jetzt dem gleichen Muster gestrickt ist wie Golf & Co und wie seine direkten Konkurrenten Audi A3 und Mercedes A-Klasse, ist er noch lange nicht gewöhnlich und hält weiter die Flamme der Freude am Fahren in die Höhe.
Dafür haben schon die Designer so viel Kraft ins Blech gezeichnet, dass der Einser vor allem mit der riesigen Niere und den großen Lüftern in den Schürzen fast zu einer Karikatur seiner selbst wird. Die Produktplaner haben von Anfang an die M GmbH ins Boot geholt, die mit einem M135i für die Startaufstellung alle Zweifel an den dynamischen Qualitäten im Keim ersticken will. Und die Fahrwerker haben eine neue Elektronik eingesetzt, mit der sie das leidige Untersteuern und Lenkeinflüsse durch den Antrieb in den Griff bekommen wollen. Ausgerechnet vom eher spaßbefreiten i3 übernehmen sie die "Aktornahe Radschlupfbegrenzung", mit der die Regelzeiten dramatisch verkürzt werden sollen.