Es war im November 2019, als Elon Musk nach Berlin kam und das ganze Land in helle Aufregung versetzte. Der Tesla-Chef kündigte an, dass der Elektroautopionier seine nächste Gigafactory in der "Berlin Area" bauen werde. Wie einen Ritterschlag nahm es die Politik auf. Der innovativste und spannendste Unternehmer der Welt entscheidet sich für unser Deutschland. Der Ort: Grünheide, Land Brandenburg, 42 Kilometer südöstlich vom Brandenburger Tor in Berlin-Mitte.
Nur wenige Monate nach der Ankündigung rollten die Bagger an, der Werkbau begann. Und seitdem wird es nicht leise um das Vorhaben, denn einerseits beeindruckt Tesla zwar mit Tempo beim Fortschritt des Baus. Andererseits wird sich die Werkseröffnung nach Informationen der Automobilwoche um sechs Monate verzögern, weil die endgültige Baugenehmigung noch fehlt und der Zusammenbau der neuen Batterien noch nicht funktioniert.
Tesla ist die heißeste Adresse der Branche. Das noch junge Unternehmen hat in der globalen Automobilindustrie etwas geschafft, das sonst niemand geschafft hat: den alteingesessenen Autoherstellern das Fürchten gelehrt. Zunächst wegen schlechter Fertigungsqualität und daumenbreiter Spaltmaße ausgelacht, hat der Hersteller so sehr an sich gearbeitet, dass nun niemand mehr lästert. Bei der Digitalisierung oder der Batterieleistung sind die Kalifornier der alten Autowelt seit Jahren voraus. So ist Tesla binnen kurzer Zeit – das Unternehmen ist noch keine 20 Jahre alt – zum Weltmarktführer bei Elektroautos aufgestiegen.
Es war Musk, der frühzeitig mit den Konventionen der Branche brach. Heute ist Tesla der Maßstab für Software-Integration und Batterieleistung. Zudem hat Tesla aus sich eine "Lovebrand" gemacht, wie es Apple bei Smartphones und Tablets ist.