„Viele waren vom Ergebnis des Battery Day enttäuscht, weil sie ein Wunder erwartet haben“, sagt Peter Fintl, Innovationsexperte der Technologieberatung Altran. Doch für das Fachpublikum seien es „spannende zwei Stunden“ gewesen, „weil aufgezeigt wurde, wie sich der Skaleneffekt beschleunigen lässt.“ Für Fintl waren „alle Innovationen nachvollziehbar.“
Mit Fortschritten bei der Batterie will Musk seinen technologischen Vorsprung weiter ausbauen. Besonders günstige Batterietechnik soll die Stromer bald konkurrenzfähig mit den Verbrennern machen. Was das Größenwachstum der Zellen betrifft, könne man thermische Probleme durch „optimierte Kühlung und neuartige Kontaktierung“ tatsächlich in den Griff bekommen, urteilt Fintl. Dadurch erwärme sich die Zelle weniger als bei klassischen Konstruktionen.
Mit seinen Plänen bringe Musk die etablierten Autobauer noch einmal mehr unter Druck, betont Fintl. Schon jetzt sei Tesla „Benchmark bei den Batteriekosten“, und jeder OEM müsse mit seinen Lieferanten reden, „ob sie noch ambitioniert genug sind.“ Zudem hole sich Tesla „Wertschöpfung ins Haus hinein und streckt seine Fühler in Richtung Rohstoffgewinnung und Recycling aus.“Die etablierten Autobauer hätten das Risiko des Einstiegs in die Zellfertigung gescheut, sagt der Innovationsexperte, „Das müssen sie jetzt neu bewerten.“ Dass Tesla Batterien künftig auch ganz ohne Partner produzieren könnte, kann sich Fintl zwar vorstellen, „aber ich glaube nicht, dass Musk allen Partnern kündigt.“