Die neue Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin wird wieder zur Chefsache. Für diese oder kommende Woche hat Firmengründer Elon Musk seinen Besuch auf der Baustelle angekündigt. Noch immer liegt keine endgültige behördliche Genehmigung für den Betrieb der Anlagen zur Produktion von bis zu 500.000 Autos pro Jahr vor. Stattdessen gibt es weiter Schwierigkeiten mit den frisch errichteten Gebäuden.
Wie die Automobilwoche erfuhr, beklagen sich Mitarbeiter über viel zu weite Wege zu den Toiletten in der Fabrik. Zudem sollen bei kalten Witterungsverhältnissen Rohrleitungen eingefroren sein. Auch das Dach der neu gebauten Fabrik sei an einigen Stellen noch undicht. Das Tesla-Management sei über die Probleme informiert und arbeite an der Behebung, heißt es aus Mitarbeiterkreisen.
Um zumindest deren Anreise nach Grünheide aus dem Großraum Berlin zu vereinfachen, investiert Tesla zeitgleich weiter in die Infrastruktur. Der US-Autobauer erwarb kürzlich ein Bahngleis, das den Regionalbahnhof Erkner direkt mit der Fabrik in Grünheide verbindet. In Erkner endet auch das Berliner S-Bahn-Netz. Ein direkter Umstieg mit einem Shuttle-Zug von Tesla zu Schichtwechsel-Zeiten zwischen Erkner und Fabrik ist in Planung.
Nebeneffekt des neuen Anreisewegs für die Mitarbeiter: Das Büro der Gewerkschaft IG Metall am Bahnhof Fangschleuse wird so weit weniger frequentiert, weil die Mitarbeiter schon in Erkner in das bereitgestellte Shuttle steigen können. Bei der IG Metall gibt man sich ob der neuen Gleisverbindung aber bisher entspannt. Bis zu den Wahlen des ersten Betriebsrats bei Tesla am 28. Februar hat sich die Gewerkschaft Funkstille verordnet. Die Wahlliste ist nach Informationen der Automobilwoche inzwischen geschlossen, in rund drei Wochen hat dann die Belegschaft aus bisher nur etwa 2000 Mitarbeitern in Grünheide das Wort.