Der kalifornische Elektro-Autobauer durchlebt nicht nur eine Produktionshölle, wie Chef Elon Musk bildhaft beschrieb, er nähert sich auch einem Image-Debakel. Erst heute wurden Vorwürfe eines Ex-Mitarbeiters laut. Der Mann behauptet, Tesla habe Produktionszahlen gefälscht und mangelhafte Teile verbaut. Ob sich diese Vorwürfe bewahrheiten, bleibt abzuwarten.
Doch schon jetzt steht fest: "2018 ist für Teslas Image kein gutes Jahr", sagt Simon Kluge, Leiter aller Analysen für datengetriebenen Lösungen beim Kölner Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov. "Die Gruppe derjenigen, die in den letzten Wochen etwas Negatives über Tesla gehört hat, ist noch nie dauerhaft so groß gewesen", so Kluge - in der Grafik wird dieser Wert über die rote Linie (Buzz) abgebildet; die grüne Linie zeigt wie viele Menschen generell Nachrichten über Tesla wahrgenommen haben, auch diese Zahl wächst. (Lesen Sie hier: BAFA fordert Umweltbonus von Tesla-Model-S-Fahrern zurück UND Tesla wehrt sich und will Model-S-Kunden unterstützten.)Die Strahlkraft der Marke nimmt ab, die Attraktivität als Arbeitgeber sinkt und auch die Zahl derjenigen, die sich grundsätzlich vorstellen können einen Tesla zu kaufen, ist zuletzt merklich gesunken - siehe blaue Linie. "Wir beobachten seit Februar 2018 einen deutlichen Abwärtstrend - sowohl in Deutschland als auch im Tesla-Heimatmarkt USA", fasst der Image-Experte zusammen.Konnte Tesla im so genannten BrandIndex, dem Markenmonitor von YouGov, für den täglich rund 2.500 Verbraucher befragt werden, im August 2017 noch einen zusammenfassenden Index-Wert von Plus 9 Punkten erzielen, sind es im Juli 2018 nicht einmal mehr zwei Punkte.
Auch in den USA, wo Tesla insgesamt höhere Werte erzielt, ist das Image von 12 auf unter 8 Punkte gefallen. Das mag nach nicht viel klingen, doch bis Februar/März hatte Tesla abgesehen von kleinen Schwankungen stabile Werte aufzuweisen.