Es ist ein spannendes Experiment, das Volvo Cars mit der Ankündigung der neuen Elektro-Marke Polestar gestartet hat. Inspiert von Vorläufern wie BMW i und Mercedes EQ, sieht nun auch Volvo den Zeitpunkt für gekommen, seine etablierte Premiummarke durch eine neue, elektrifizierte und sportliche Marke zu ergänzen. In diesem Segment ist zwar bereits Tesla bestens etabliert, doch viele Premiumkunden setzen bei der Qualität der Amerikaner inzwischen Fragezeichen.
Ähnlich wie BMW und Daimler packt Volvo das Elektro-Experiment zunächst einmal in ein eigenes Markengewand - denn bei einem Scheitern will man negative Rückkoppelungen für die Kernmarke Volvo vermeiden. Da konkrete Modelle noch fehlen, ist die Ankündigung vorerst aber nicht mehr als der Hinweis an den Wettbewerb, dass nun auch Volvo im sportlichen Elektro-Segment mitmischen will.
Volvo-Chef Hakan Samuelsson hatte schon vor drei Jahren angekündigt, dass die Elektrifizierung der gesamten Modellpalette bei Volvo hohe Priorität hat. Wie sich diese Elektrifizierung, die bei Volvo vor allem eine Ergänzung der Verbrennermotoren mit Plug-in-Hybridsystemen ist, mit der neuen Elektro-Marke Polestar vertragen wird, bleibt abzuwarten. Es wird deutliche Unterschiede in der Antriebstechnik beider Marken geben müssen, sonst wird der Kunde die Trennung der Marken als künstlich erachten.