SUVs erreichen neuen Rekord beim Marktanteil

Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen stiegen im August um 3,5 Prozent. Bei den KBA-Segmenten gab es Gewinne und Verluste zwischen plus 30 Prozent und minus zehn Prozent.

Das Mini-Segment verlor im August 0,8 Prozent und bekam mit dem Fiat 500 einen neuen Segmentführer. Knapp dahinter lag der VW Up vor dem Hyundai i10. Dies ist allerdings nur eine Momentaufnahme, denn nach acht Monaten liegt der Up weiterhin deutlich an der Spitze. Insgesamt erreichte das Segment einen Marktanteil von 6,6 Prozent.

Die Kleinwagen konnten ihre Neuzulassungen um 2,8 Prozent steigern und auch hier gab es mit dem Opel Corsa einen neuen Segmentführer. Auf Platz zwei kam der Skoda Fabia mit zwölf Neuzulassungen mehr als der nach acht Monaten führende VW Polo. Trotz eines Plus von zwölf Prozent verfehlte der Mini einen Platz unter den ersten drei. Auch hier ist das VW-Modell Polo im bisherigen Jahresverlauf das mit Abstand erfolgreichste Auto des Segments. Mit 13,3 Prozent erzielte das Segment einen doppelt so hohen Anteil wie das Mini-Segment und hat mit über 48 Prozent auch einen höheren Privatkundenanteil als das kleinste aller KBA-Segmente.

DieKompaktwagensind zwar weiterhin das beliebteste Einzelsegment der Deutschen, mussten aber zum wiederholten Mal deutliche Verluste hinnehmen. Minus 2,5 Prozent im August bedeuteten einen Marktanteil von 23,9 Prozent. Dies ist etwas oberhalb des Vormonatswerts, allerdings noch deutlich unterhalb der 25 Prozent-Marke, die in der Vergangenheit als Untergrenze galt. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Segmenten ist die Kompaktklasse bei den gewerblichen Zulassungen mit einem Anteil von 24,2 Prozent etwas erfolgreicher als im Privatmarkt: Dort kommen sie auf 23,4 Prozent.

Segmentführer VW Golf verlor fast elf Prozent, lag aber deutlich vor dem Skoda Octavia (plus 20 Prozent) und dem Opel Astra (plus sieben Prozent). Die Entwicklung im August lässt sich durch das schlechte Abschneiden des Golfs erklären: Ohne Berücksichtigung des Modells hätte das Segment um gut ein Prozent zugelegt.

Liegt der Privatkundenanteil an der Kompaktklasse bei knapp 40 Prozent, so fällt er in derMittelklasseauf unter 25 Prozent. Besonders deutlich wird die geringe Akzeptanz privater Neuwagenkäufer beim VW Passat: Die aktuelle Nummer zwei des Segments kommt gerade mal auf sechs Prozent privater Neuzulassungen. Die Mercedes C-Klasse konnte als Segmentführer neun Prozent zulegen und kam auf einen Privatkundenanteil von knapp 39 Prozent.

Im Gesamtmarkt belegt die Mittelklasse mit einem Anteil von knapp zwölf Prozent den vierten Platz im Segmentranking. Deutlich erfolgreicher ist die Fahrzeugklasse bei den gewerblichen Kunden: In diesem Teilmarkt kommen diese Fahrzeuge auf einen Anteil von über 15 Prozent und sind zweitstärkstes Segment. Im Privatmarkt rangiert die Mittelklasse mit 6,8 Prozent auf Platz sieben.

In der kleinen, aber hochpreisigen Luxusklasse teilen sich die deutschen Premium-Marken die Neuzulassungen zu knapp 87 Prozent unter sich auf. Die Top drei Modelle im August waren Mercedes S-Klasse, BMW 7er und Porsche Panamera vor dem Audi A8.

Bei den preislich wesentlich heterogeneren Sportwagen konnte sich im August ebenfalls ein Mercedes-Modell an die Spitze setzen. Mit einem Segmentanteil von 24 Prozent sprang das E-Klasse Coupe auf Platz eins vor dem Porsche 911 und dem weiterhin erfolgreichen Ford Mustang.

Das am stärksten wachsende Segment, die SUVs, erreichten vergangenen Monat mit 16,6 Prozent den höchsten Marktanteil aller Zeiten. Sie haben sich bei den gesamten Zulassungen offensichtlich hinter der Kompaktklasse auf Platz festgesetzt. Noch nicht ganz so erfolgreich sind diese Fahrzeuge im Teilmarkt der gewerblichen Zulassungen. Hier liegen sie hinter der Mittelklasse auf Platz drei. Anders bei den privaten Zulassungen. Hier kauft schon mehr als jeder Fünfte einen SUV.

Im August stiegen die Zulassungen um 30 Prozent und der Mercedes GLK/GLC kam mit einem Plus von 125 Prozent auf Platz eins, vor dem Opel Mokka und dem BMW X1. Auch ohne das Mercedes-Modell wären die Neuzulassungen um 24 Prozent gestiegen. Dies zeigt, wie stark und robust die Nachfrage nach dieser Fahrzeugart ist.

Interessant wird es, wenn VW auch in dieses Segment einsteigt: Wie stark wird dies zu Lasten existierender SUVs gehen beziehungsweise wie viele Käufer werden sich dann für den VW-SUV entscheiden, statt für ein traditionelles Modell der Marke?

Während die SUVs weiter an Bedeutung gewinnen, scheint bei den größerenGeländewagenein gewisses Sättigungsniveau erreicht zu sein. Sie bewegen sich bei zirka neun Prozent Marktanteil, wobei die Akzeptanz bei der gewerblichen Nachfrage etwas höher ist als im Privatmarkt. Eindeutig geht der Erfolg der SUVs nur zu einem geringen Teil zu Lasten der echten Geländewagen. Zusammen sind sie so erfolgreich, dass im August mehr als jede vierte Neuzulassung aus diesen beiden Segmenten kam.