Der Autohandel befindet sich in einer schwierigen Lage. Der Transformationsdruck hin zur Elektromobilität und neue Vertriebssysteme der Autobauer wie das Agenturmodell setzen klassische Autohäuser unter Druck. "Sie müssen sich neben dem Hersteller-Vertrag um neue Wertschöpfungsmöglichkeiten bemühen", sagt Professor Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft (IfA). Im Auftrag des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) hat das IfA zusammmmen mit der Beratungsorganisation ICDP eine Studie erstellt, die Kunden und Kosten während des Kaufprozesses genau analysiert hat.
Befragt wurden dabei fast 5000 Automobilkunden in verschiedenen europäischen Ländern, die innerhalb von 24 Monaten einen Fahrzeugkauf beabsichtigt hatten – darunter rund 800 in Deutschland. Potenzielle Autokäufer können dabei in mehrere Kategorien eingeteilt werden. Auf der einen Seite steht der engagierte Kunde, der sich durch eine hohe Intensität bei der Befassung mit dem Kaufprozess auszeichnet. Er informiert sich ausgiebig analog wie im Internet über unterschiedliche Marken und Fabrikate, hat großes Interesse an Beratung und will die Autos zum Teil auch mehrfach probefahren. Mit durchschnittlich 55 Tagen braucht er am längsten für die Entscheidung.