Der Juli brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Minus von 24,9 Prozent oder 78.500 Pkw weniger als im Vorjahresmonat. Dieser Rückgang traf insbesondere die reinen Verbrenner. Deren Zulassungen gingen in Summe um 104.000 Pkw zurück. Benziner verloren 61.000 Neuzulassungen, die Neuzulassungen der Selbstzünder gingen um 43.000 Pkw zurück. Die alternativen Antriebe steigerten ihre Neuzulassungen insgesamt um zirka 25.500 Pkw. Stromer verbuchten 8.666 zusätzliche Neuzulassungen, Hybride mit Stecker erzielten ein Plus von 11.035 Neuzulassungen, die normalen Hybride legten um 6.272 Neuzulassungen zu.
Stromer und Plug-in-Hybride ohne richtige Dynamik
Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb gingen im Juli um 39,6 Prozent zurück, der Marktanteil fiel nach 49,0 Prozent im Vorjahr auf 39,4 Prozent. Seit Dezember vergangenen Jahres liegt der Anteil dauerhaft unter 40 Prozent. Hinter Marktführer VW (25,3 Prozent Marktanteil) lag Opel (9,3 Prozent) vor BMW (8,3 Prozent) und Skoda (7,6 Prozent) auf dem zweiten Platz. Mercedes komplettierte mit 4,4 Prozent an allen Benzinern die Top 5.
Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Juli waren dies 25.635 Pkw bei den normalen Hybriden und 28.424 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 63 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.
Im Gesamtmarkt ist der VW Golf zwar weiterhin die eindeutige Nummer eins, bei den Benzinern musste er aber im Juli dem VW Polo diese Position überlassen. Die Benzinversion des Modells kam auf 5.315 Neuzulassungen. Dahinter lagen der VW T-Roc (5.181 Neuzulassungen) und der VW T-Cross mit 3.754 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten der VW Golf und der Mini.
Von den 293 Modellen im Gesamtmarkt waren im Juli 215 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.
Die reinen Diesel-Pkw kamen nur noch auf 46.660 Neuzulassungen und büßten gegenüber dem Vorjahresmonat fast 48 Prozent ein. Der Marktanteil fiel auf 19,7 Prozent. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 28,4 Prozent. Es ist nach dem Vormonat das zweite Mal seit März 1999, dass der Dieselanteil unter die 20 Prozent-Marke fällt. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 14.007 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1.730 Neuzulassungen. Insgesamt waren somit 26 Prozent aller neu zugelassenen Pkw mit einem Dieselmotor ausgestattet.
VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 33,6 Prozent wesentlich stärker als den Markt der Benziner. An zweiter Stelle liegt Mercedes (Anteil: 15,0 Prozent) vor Fiat (9,4 Prozent). An vierter Stelle bei dieser Antriebsart liegt Ford. Auf die Marke entfallen 6,5 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz fünf, liegt Skoda mit einem Anteil von 6,3 Prozent.
Auch im Juli konnte sich der Fiat Ducato knapp an der Spitze der Selbstzünder behaupten. Dahinter folgten der VW Golf und der VW Transporter vor dem VW Tiguan und dem VW Passat. Insgesamt kommen sieben der Top 15 Diesel-Modelle aus dem VW-Konzern, vier weitere Modelle tragen den Mercedes-Stern. Diese Top 15 Modelle machten bereits 58 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten 15 Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 44 Prozent.
Insgesamt wurden im Juli 148 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.
Die normalen Hybride (HEV) bleiben weiterhin die stärkste der alternativen Antriebsarten. Sie kamen auf ein Plus von 18,8 Prozent. 39.641 Neuzulassungen bedeuteten einen neuen Rekord bei den Marktanteilen von 16,8 Prozent. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 35 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.
Marktführer Audi hat einem Anteil an den HEVs von 20,6 Prozent. Von den 8.176 Neuzulassungen waren 65 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit 6.192 Neuzulassungen, davon 86 Prozent mit einem Dieselmotor. Dahinter liegt Toyota mit 4.939 Neuzulassungen und ausschließlicher Benzinmotorisierung, vor Mercedes (3.161 Neuzulassungen, davon 19 Prozent mit Dieselmotorisierung). Platz fünf nimmt Ford ein. Die Marke kommt auf 2.887 Neuzulassungen, vier Prozent haben einen Dieselmotor.
Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es acht Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb. Ein Modell, der BMW X3 Hybrid, wird ausschließlich mit einer Dieselmotorisierung, die übrigen sechs Modelle mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.
An der Spitze der HEVs liegen der Audi A6 (2.317 Neuzulassungen, 87 Prozent mit Diesel). Dahinter folgt der Audi A4 (2.304 Neuzulassungen, Dieselanteil 62 Prozent) vor dem BMW Dreier mit 2.299 Neuzulassungen und einem Dieselanteil von 91 Prozent. Insgesamt gab es 103 HEV-Modelle mit Neuzulassungen. Die Top 15 Modelle machten 54 Prozent der Zulassungen aus.
Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 11.053 Pkw, oder um 58 Prozent. Der Marktanteil übertraf mit 12,8 Prozent die Werte der beiden Vormonate leicht. Seit dem sehr dynamischen Wachstum im zweiten Halbjahr 2020 mit dem bisherigen Höchststand von 12,6 Prozent im Dezember, zeigt der Marktanteil im bisherigen Jahresverlauf eine eher seitwärts gerichtete Entwicklung..
Mercedes (Marktanteil: 19,1 Prozent) war im vergangenen Monat die Nummer eins bei den Plug-in-Hybriden. Auf Platz zwei lag Audi mit 13,9 Prozent Marktanteil an allen PHEVs vor VW (11,0 Prozent). Auf den Plätzen vier und fünf liegen BMW (10,2 Prozent) und Seat mit 9,3 Prozent Anteil an allen PHEVs. Die Stuttgarter sind die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Dieselanteil beträgt aktuell 30 Prozent.
Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind zehn Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga. Dahinter folgen VW Golf, Mercedes GLK/GLC, Audi A3 und der Seat Leon. Das Mercedes-Modell hat in der PHEV-Version einen Dieselanteil von 47 Prozent.
Die Top 15 PHEV-Modelle machten im Juli 56 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 79 Modelle.
Nach dem Rekordmarktanteil von 14 Prozent im Dezember 2020 war der Marktanteil der reinen E-Mobile in den darauf folgenden Monaten deutlich gefallen. Im Juli bedeuteten 25.464 Neuzulassungen eine Marktdurchdringung von 10,8 Prozent, nach 12,2 Prozent im Vormonat.
Innerhalb der Stromer war VW im Juli mit einem Marktanteil von 22,8 Prozent die dominierende Marke. Hyundai folgte mit großem Abstand und 9,3 Prozent auf dem zweiten Platz, vor Renault (7,1 Prozent), Opel (6,4 Prozent) und Skoda mit 5,7 Prozent.
Das erfolgreichste E-Mobil im Juli war die Elektroversion des VW Up mit 2.556 Neuzulassungen. Dieses Modell wird auch als Benziner angeboten, die Elektroversion macht aber 60 Prozent aller Neuzulassungen aus. Auf Platz zwei lag der VW ID.3 (2.180 Neuzulassungen) vor dem Renault Zoe mit 1.320 Neuzulassungen. Beide Modelle werden ausschließlich als Stromer zugelassen. Die Top fünf E-Mobile werden vom Hyundai Kona und dem Fiat 500 in ihren Elektroversionen komplettiert.
Die fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 34 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 67 Prozent. Auch wenn sich diese Werte langsam reduzieren, sind sie immer noch die höchsten aller Antriebsarten. Dies zeigt, wie konzentriert auf wenige Modelle dieser Markt weiterhin noch ist. Mit nur 53 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern noch deutlich unter dem der anderen Antriebsarten. Allerdings sind in diesem Jahr bereits neun neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im Juli war der Skoda Enyac mit 1.198 Neuzulassungen auf Platz sechs. Die deutschen Marken sind aktuell mit 26 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 55 Prozent der E-Mobil Zulassungen aus.
Insgesamt werden die deutschen Neuzulassungen zu fast 60 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal knapp 30 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.
Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen mit BMW, Audi, Hyundai, Toyota, Volvo und Mazda sechs Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf.
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Aus dem Datencenter:
Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Juli 2021 in Deutschland
Entwicklung der reinen Benziner in Deutschland Januar 2019 bis Juni 2021
Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland Januar 2019 bis Juli 2021
Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland Januar 2019 bis Juli 2021
Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland Januar 2019 bis Juli 2021
Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland Januar 2019 bis Juli 2021