Wie lange die Corona-Krise dauert, kann auch ElringKlinger-Chef Stefan Wolf nicht vorhersehen. Doch eines ist für ihn klar. Wenn die Pandemie überstanden ist, gilt es das wirtschaftliche Leben möglichst schnell wieder in Gang zu bringen. "Wir brauchen von der Regierung auch ein Förderprogramm für Autos mit reinem Verbrenner-Antrieb", sagte Wolf bei der Bilanz-Pressekonferenz von ElringKlinger.
Der Klimaschutz sei wichtig, müsse angesichts der Situation in den Hintergrund treten. Wolf, der auch Südwestmetall-Chef und Mitglied im VDA-Vorstand ist, will entsprechende Gespräche schnell beginnen. "Wir brauchen eine Stimulation, damit die Leute bald wieder in die Autohäuser gehen und Autos kaufen." Dies könne zur Folge haben, dass die Elektromobilität "in Summe langsamer hochläuft als vielleicht gedacht".
Außerdem fordert Wolf eine Diskussion über die Lieferketten in der Autoindustrie. "Wir müssen uns die Frage stellen, was wir tun können, um hier mehr Stabilität zu erreichen", sagte Wolf. Zu groß sei im Moment die Abhängigkeit von Asien. Für ElringKlinger will Wolf beispielsweise prüfen, ob zu eine Billigproduzenten aus China nicht jeweils ein stabiler, wenn auch etwas teurerer Lieferant aus Deutschland oder Europa hinzukommen müsse.
Auch bei ElringKlinger steht die Produktion der meisten Werke auf der Welt still. Ausnahmen bilden China und Japan, wo die Auslastung teils schon wieder 100 Prozent erreicht habe. Finanzchef Thomas Jesulat sieht in Asien auch das positive Szenario für die Krise. "Wenn der Verlauf ähnlich ist wie in China, dann haben wir eine gewisse Resilienz". Sollte der Einbruch in der Produktion dagegen bis ins zweite Halbjahr andauern, dann werde es eng.