Stagnation auf niedrigem Niveau

Werbung für Elektroautos führt europaweit immer noch ein Nischendasein. Der Anteil der Werbeausgaben für reine E-Fahrzeuge an den Ausgaben im Automobilsektor lag im vergangenen Jahr im europäischen Durchschnitt bei 2,26 Prozent. Das geht aus einer Analyse hervor, die das Media- und Marketingberatungsunternehmen Ebiquity für die Automobilwoche erstellt hat. Immerhin: Die Ausgaben für Reklame für Elektroautos lagen 2016 um rund 0,6 Prozentpunkte höher als im Mittel der vergangenen sechs Jahre.

Obwohl fast alle Hersteller inzwischen reine E-Fahrzeuge angekündigt haben, scheint sich Werbung dafür noch nicht zu lohnen. Auch im ersten Halbjahr 2017 hat sich nichts an der Zurückhaltung der Autohersteller geändert. Von Januar bis Juni lag der Anteil der Werbeausgaben für E-Autos in Europa bei durchschnittlich 1,83 Prozent.

Noch sei nicht abzusehen, welche werbliche Gewichtung E-Autos mittel- bis langfristig erhalten, auch im Hinblick auf die Entwicklung der herkömmlichen Antriebe, sagt Hellmut Fischer, General Manager DACH bei Ebiquity. „Massentaugliche Modelloffensiven und staatliche Förderungen, wie beispielsweise in Norwegen zeigen mögliche Ansätze für ein Wachstumspotenzial von Elektroautos, die letztendlich den Werbedruck beeinflussen können“, erläutert Fischer.

Während Deutschland in den vergangenen fünf Jahren mit durchschnittlich 2,65 Prozent Werbeausgaben für Elektroautos im europäischen Mittel liegt, sticht – wie beim Thema Elektromobilität üblich – Norwegen mit knapp sieben Prozent aus der Masse hervor. Der norwegische Staat fördert Elektromobilität etwa mit Steuererleichterungen schon seit Jahren. In Deutschland hat der Umweltbonus hingegen noch keinen großen Effekt gehabt.