So wortkarg hat man Rupert Stadler früher selten erlebt. Mehr als ein höfliches "Guten Morgen" hatte sich der Ex-Audi-Chef schon am ersten Prozesstag Ende September nicht abringen können, als er erstmals den Gerichtssaal betrat. Wortlos folgte er dann den ausschweifenden Ausführungen der Anklage und seiner drei Mitangeklagten, und das seit nunmehr 18 Verhandlungstagen. Das Reden überließ er bisher seinen Verteidigern.
Heute wird sich Stadler nun erstmals selbst zu den Vorwürfen äußern. Im Kern wolle er dabei auf den strukturellen und organisatorischen Aufbau des Unternehmens eingehen und dabei erläutern, warum die Vorwürfe gegen ihn unzutreffend seien, kündigte sein Verteidiger im Vorfeld an. So ausschweifend, wie die drei Mitangeklagten, wird er dabei kaum reden: Während diese jeweils mehrere Tage oder sogar Wochen aussagten, ist für Stadlers Einlassung nur ein Verhandlungstag angesetzt.