Während der e-tron beim Gas-, Verzeihung beim Stromgeben neue Maßstäbe setzt, hinkt er beim Bremsen ein bisschen hinterher: Obwohl man mit den Wippen am Lenkrad zumindest zwischen drei Rekuperationsstufen wählen kann, kommt man um das Bremspedal nicht herum. Egal, wie früh man den rechten Fuß lupft, ist die Verzögerung viel zu schwach für das von Elektro-Enthusiasten so geschätzte One-Pedal-Fahren. Das heißt aber nicht, dass man deshalb gleich Energie verschwendet. Sondern Audi hat eine intelligente Bremssteuerung entwickelt, die auch beim Tritt aufs Pedal erst einmal die Schubumkehr mit dem Generator nutzt, bevor die mechanische Verzögerung einsetzt. Zusammen mit einem ausgeklügelten Thermo-Management und einer bis ins Detail des Unterbodens optimierten Aerodynamik ist das ein Grund, weshalb die Ingolstädter "deutlich mehr als 400 Kilometer" Reichweite im WLTP-Zyklus versprechen.
Intelligentes Energiemanagement hin, 95 kWh Batteriekapazität her – weil der Akku allen Kunstgriffen zum Trotz irgendwann einmal leer sein wird, hat Audi viel Energie in einen möglichst schnellen und reibungslosen Ladevorgang gesteckt. Das gilt im Großen, weil die Herren der Ringe auf die 150 kW-Technik setzen und man so zum Beispiel an den Ionity-Säulen binnen 30 Minuten auf 80 Prozent kommt oder weil sie es tatsächlich geschafft haben, 80 Prozent der 65.000 öffentlichen Ladepunkte in Europa vertraglich so unter einen Hut zu bringen, dass man dort mit einem Kundenkonto und einer Karte Strom zapfen kann. Und das gilt im Kleinen, weil sie auf jeder Seite eine Ladebuchse installieren und die auch noch hübsch inszenieren. Denn wo es sonst überall nur eine ziemlich banale Tankklappe gibt, surrt der Deckel beim e-tron zum ersten Mal elektrisch auf.