In Chile hat der neu gewählte Präsident Gabriel Boric seine Absicht bekräftigt, ein staatliches Lithium-Unternehmen zu gründen und auch das florierende Geschäft mit Kupferminen strenger zu regulieren.
In der Automobilindustrie wächst daher die Sorge, dass der weltgrößte Lieferant von Lithium künftig deutlich weniger des begehrten Rohstoffes produzieren könnte oder dass die Preise nochmals deutlich steigen.
"Gabriel Boric Sieg stürzt viele Unternehmen, die in Chile aktiv sind, in Unruhe", sagt Daniel Clark, Rohstoff-Analyst bei dem Beratungsunternehmen Global Data. "Die Ankündigungen über eine Verstaatlichung des Lithium-Geschäftes, über höhere Steuern und über eine Enteignung von Unternehmenseigentum kommt bei den Unternehmen und Investoren nicht gut an."
Dies könne die Lieferengpässe in der Lithium-Versorgung weiter vergrößern, warnt Clark. "Es könnte zum Abzug von Investitionsvorhaben kommen bei Bergbau-Vorhaben und im Bereich von Weiterverarbeitungs-Schritten. Das könnte ein Warnsignal für Batteriehersteller wie LG Energy und auch für Autohersteller wie Daimler und Volkswagen sein, die von SQM und Albermarle beliefert werden, den beiden Unternehmen, die Lithium in Chile herstellen."