Das Münchner Start-up Sono Motors spekuliert für seine weitere Finanzierung auf CO2-Strafzahlungen großer Hersteller. "Wir können uns vorstellen, als reiner E-Autohersteller ein Pooling einzugehen und dafür Ausgleichszahlungen zu erhalten", sagte Mitgründer und Geschäftsführer Laurin Hahn im Interview mit der Automobilwoche. "Bis zum geplanten Start der Serienproduktion im ersten Quartal 2021 werden wir noch rund 250 Millionen Euro benötigen". Sono Motors hatte bei seiner jüngsten Finanzierungskampagne 53,3 Millionen Euro eingenommen. "Wir planen jetzt mit einem Produktionsvolumen von 260.000 Einheiten über acht Jahre. Die gute Resonanz in jüngster Zeit könnte noch dazu führen, dass wir den Sion im Dreischichtbetrieb bauen statt wie bisher geplant im Zweischichtbetrieb", betonte Hahn die ehrgeizigen Zukunftspläne. 13.000 Vorbestellungen für den E-Kompaktwagen Sion lägen bereits vor.
Da bei dem ab 2021 geltenden CO2-Verbrauch nach Flotten abgerechnet wird, können beim Pooling Fahrzeuge mit niedrigen Schadstoffwerten Autos mit höherem Verbrauch ausgleichen. So hatte beispielsweise Fiat Chrysler rund 1,8 Milliarden Euro für CO2-Pooling von 2020 bis 2022 mit Tesla vereinbart, um den eigenen zu hohen Verbrauch mit den Fahrzeugen des amerikanischen E-Auto-Pioniers zu kompensieren.
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