In der Software-Transformation stehen Fahrzeughersteller und Zulieferer an einem Wendepunkt: Die Zeit des Experimentierens mit neuen Technologien, Partnerschaften und Geschäftsmodellen ist vorbei. Nun gelte die volle Konzentration der Kommerzialisierung des Software Defined Vehicle (SDV). So lautet ein Ergebnis der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsorganisation EY.
Für die Beratungsorganisation stellt sich die Frage: Wird die Branche in der nächsten Phase der Transformation den Sprung zur "Automotive Software Company" schaffen und ihre zentrale Rolle behaupten, oder werden sie das Feld den großen Technologie-Konzernen und den neuen, digital nativen Automobilherstellern aus China oder den USA überlassen müssen. Die erhöhte Kundennachfrage nach integrierten Software-Lösungen habe jedenfalls das Potenzial, die bestehenden Strukturen des Automotive-Sektors geradezu zu sprengen, heißt es in einer aktuellen EY-Studie.
Nach Ansicht der Autoren geht es nach der Hype-Phase jetzt um den tatsächlichen Aufbau eines Ökosystems – und um viel Geld: Allein der Markt für Automotive-relevante Software werde bis 2030 auf einen Wert von 118 Milliarden US-Dollar anwachsen. Allerdings bleibe man damit hinter den bislang bestehenden Erwartungen der Industrie zurück. Laut EY müssen Autohersteller ihre Strategien überprüfen, verstärkt auf Partnerschaften und eine Geschäftsstrategie in den Fokus rücken, bei der gleichzeitig Kooperations- und Wettbewerbsziele verfolgt werden.