Stefan Weiss (Name geändert) steht auf dem Hof seiner Spedition in Süddeutschland und blickt auf den Fuhrpark, der aus rund 400 Lkw besteht. Die meisten davon tragen einen Stern auf dem Kühlergrill. Weiss schüttelt mit dem Kopf. Nein, wirklich überrascht war er nicht, als er von den jahrelangen Preisabsprachen erfuhr. Zu lange ist er schon im Geschäft. Doch ungeschoren will er Daimler und Co. nicht davonkommen lassen. „Natürlich erwarte ich Kompensation von den Herstellern“, sagt er.
Bis zu 200 Fahrzeuge hat er in der fraglichen Zeit von 1997 bis zum Jahr 2011 erworben. Und heute ist klar, dass er für diese Anschaffungen einen deutlich zu hohen Preis bezahlt hat. Weiss rechnet mit Mehrkosten von 3000 bis 5000 Euro pro gekauftem Lkw. Seine Schadenersatzforderung beläuft sich also auf bis zu einer Million Euro. „Es geht ja nicht nur um den Kaufpreis, sondern auch um die verzögert eingeführten Abgasnormen, für die ich eventuell Maut oder Steuern bezahlen musste.“