Es war wohl einer der wichtigsten Erfolge in seiner fast zehnjährigen Amtszeit als Betriebsratschef des Motoren- und Getriebewerks von Daimler in Untertürkheim. Nach mehreren Streiktagen hatte Wolfgang Nieke eine Betriebsratsvereinbarung erkämpft, die den Weg des Werks in Richtung Elektromobilität ebnen sollte.
Der Einstieg in die Batteriefertigung wurde beschlossen, dazu ein E-Technikum zur Forschung und Erprobung von Komponenten wie ein elektrischer Antriebsstrang gegründet.
Zum Jahresende geht Nieke von Bord. Und der Standort, der wie kein anderer bei Daimler am Verbrennungsmotor hängt, befindet sich bereits mitten im Wandel. So hat das Unternehmen die geplanten Kapazitäten zur Produktion von Batterien in Untertürkheim bereits massiv aufgestockt.
"Bis 2025 werden von 10.000 Beschäftigten, die derzeit in der Produktion am Verbrennungsmotor arbeiten, 800 im Bereich neuer Antriebstechnologien tätig sein", sagt Nieke voraus. Die gefertigten Batterien sind in erster Linie für die EQ-Modelle gedacht, die ab 2021 in Sindelfingen auf Basis der E- und S-Klasse vom band laufen.