Das gewünschte Modell im Autohaus zum Anschauen oder Probefahren nicht vorrätig? Da hätte ein Kunde früher den Kaufprozess womöglich abgebrochen und wäre nicht wiedergekehrt. Heute bekommt er eine App auf das Smartphone, mit der sich beispielsweise ein BMWi3 in jede mit der Kamera anvisierte Umgebung projizieren lässt. So kann der Betrachter überprüfen, ob das Auto auch in die Hoffeinfahrt passt. Wer will, kann Farbe und Ausstattung wechseln oder sogar auf dem Vordersitz Platz nehmen, um das Infotainment-System auszuprobieren.
"Wir stehen am Anfang einer neuen Ära der Automobilindustrie, in der moderne Mobilitätsservices bisherige Produkte und traditionelles Kaufverhalten ablösen", sagt Axel Schmidt, Automotive-Chef der Beratungsfirma Accenture. "Unser neues Customer Experience Center ermöglicht es Kunden, digitale und Mixed Reality-Lösungen für ein neues Mobilitäts-Ökosystem zu erleben, ohne dabei die Kundenorientierung aus dem Blick zu verlieren." Ziel sei es, Automobilhersteller bei der Transformation von Kernprozessen, Kundenerlebnissen und Geschäftsmodellen zu unterstützen.
Auf 120 Quadratmetern bietet das Center im Bosch-Areal in Stuttgart eine Reihe von Anwendungsfällen für neue Technologien, die digitale Erlebnisse entlang von Verkaufs- und Serviceprozessen demonstrieren lassen. Automobilherstellern und Händlern sollen auf diese Weise gemeinsam Prototypen schnell entwickeln können. Für die Umsetzung ist die Accenture-Tochter Mackevision zuständig, die auf datenbasierte Visualisierungen spezialisiert ist und mit 600 Mitarbeitern neben dem Hauptkunden Daimler auch für viele andere deutsche Hersteller wie etwa BMW oder Porsche arbeitet.