Wenn BMW im Novemberden neuen X6 an den Start bringt, ist das ein Schlag ins Gesicht aller Klimaschützer und Kompromisssucher. Denn so prominent die Bayern mit ihren Plug-in-Hybriden und den geplanten E-Autos auf der Grünen Welle reiten, kehren sie bei diesem Auto den Buhmann heraus und sind auch noch stolz darauf: Wir wollten den X6 in seiner dritten Auflage wieder so provozierend gestalten wie 2018, als wir das Segment der SUV-Coupés erfunden gaben, lautet deshalb die Parole aus dem Produktmanagement.
Wo sich die allermeisten anderen SUV um einen halbwegs sozialverträglichen Auftritt bemühen, lässt der X6 deshalb die Muskeln spielen und provoziert ganz bewusst: Die Front ist breiter denn je, das Dach ist flacher und das Heck schräger. Und als wäre die riesige Niere nicht schon auffällig genug, gibt es die nun zum ersten Mal sogar mit Beleuchtung. Die Nähe zum X5 beschränkt sich dabei zumindest äußerlich allein auf die Motorhaube und die Scheinwerfer, alles andere Teile der Karosserie haben die Bayern für den ebenso frechen wie fiesen Auftritt – und einen Aufpreis von immerhin 3500 Euro – gründlich modifiziert: So wird der X6 zum Stinkefinger im Samthandschuh und hat für alle anderen nur eine Botschaft: „Ich stehe über den Dingen und was ihr von mir denkt, juckt mich nicht im Geringsten.“