„Polestar wird ein echter Wettbewerber im wachsenden globalen Markt für elektrifizierte Hochleistungsfahrzeuge. So werden wir in der Lage sein, den anspruchsvollsten und fortschrittlichsten Fahrern der Welt in allen Marktsegmenten Elektroautos anzubieten,“ hatte Volvo-Chef Hakan Samuelsson im Sommer angekündigt und jetzt lässt Ingenlath die ersten Taten folgen. Denn daheim bei Volvo-Eigentümer Geely in Shanghai hat er nun das Tuch von jenem Auto gezogen, dass die frostige Offensive aus dem hohen Norden anführen soll: Dem Polestar 1.
Gebaut in einem neuen Werk in Chengdu, erinnert der für Mitte 2019 angekündigte Gran Tourer stark an eine Coupé-Studie von 2013, die damals die neuen 90er-Modelle vorweggenommen hat. Allerdings ist der 2+2-Sitzer mit seinem 600 PS und 1 000 Nm starken Antrieb deutlich handlicher als das Flaggschiff der Schweden. Nicht umsonst hat Ingenlath den Radstand um 32 und die Länge um über 50 Zentimeter gekürzt und sich so auf insgesamt 4,50 Meter beschränkt.
Zwar bedient sich Polestar aus dem Teilelager von Volvo, nutzt zum Beispiel die SPA-Plattform und erhofft sich so einen leichteren und vor allem schnelleren Einstieg in die Welt des Automobilbaus. Doch legt Ingenlath Wert auf die Eigenständigkeit der Marke. Während Volvo die Elektrifizierung in den bestehenden Segmenten vorantreiben will, soll Polestar deshalb Neuland erkunden und neue Wege gehen. Das gilt für die Technik wie die erste Karbon-Karosserie der Schweden oder die vorausschauend adaptiven Dämpfer aus dem Hause Öhlins und vor allem für das Design, das sich im Gegensatz zu der eher altruistischen, warmen und friedlichen Volvo-Linie etwas mehr Aggression, Egoismus und Kälte erlaubt. Nicht umsonst findet man nirgends am Auto das Volvo-Logo und sieht stattdessen über dem Kühler und auf dem Lenkrad den Polarstern.