Der Mercedes-AMG C63 ist stärker und macht mehr Spektakel und der Audi RS4 hat vielleicht mehr Raffinesse – doch wenn es um Präzision und Performance geht, führte bislang am BMW M3 kein Weg vorbei. Denn konsequenter als die Konkurrenz haben die Bayern ihren Kraftmeier vor allem auf der und für die Rennstrecke entwickelt und dabei bisweilen auch ein paar Abstriche im Alltag in Kauf genommen. Doch jetzt werden die Karten neu gemischt und BMW geht als erster in diesem Trio mit der nächsten Generation ins Rennen. Auch für sie lässt die Weltpremiere zwar noch bis zum Herbst auf sich warten und der Verkauf startet erst zum Jahreswechsel. Doch um die Claims schon einmal abzustecken und der Vollgasfraktion schon mal den rechten Fuß zu kitzeln, haben die Bayern bereits jetzt zur ersten Ausfahrt in ihren ziemlich finalen Prototypen gebeten.
Die tragen zwar noch eine dicke Tarnung und sind vor allem am Bug derart verklebt, dass man die riesige Niere als Übernahme aus dem neuen Vierer allenfalls erahnen kann. Doch zumindest der Reihensechser hinter dem eigenwilligen Grill lässt an seinen Absichten keine Zweifel aufkommen. Er ist auf Attacke programmiert und dafür noch einmal kräftig gestählt worden. Statt zuletzt maximal 460 PS leistet das deutlich weiterentwickelte Triebwerk nun schon im Grundmodell 480 und kommt im zeitgleich lancierten „Competition“ gar auf 510 PS. Flankiert von maximal 650 Nm reicht das für einen Sprintwert deutlich unter vier Sekunden und ein Spitzentempo, das nur der Form halber auf 250 Sachen limitiert wird. Ein Häkchen auf dem Bestellzettel und ein paar Winkelgrade mehr im rechten Fuß und der M3 rennt mühelos in Richtung 300 und es ist mehr eine Frage des Marketings als des Machbaren, wo genau die Ingenieure dann Schluss machen werden.