Schluss, aus und vorbei – fast 90 Jahre lang durften sich jetzt Ferrari, Fiat, Peugeot und ein Dutzend andere Marken mit fremden Lorbeeren schmücken. Doch jetzt will das italienische Designbüro Pininfarina sein Licht nicht mehr länger unter den Scheffel stellen: „Wir bauen bald unsere eigenen Autos und vertreiben sie unter unserem eigenen Namen“, sagt Firmenchef Paolo Pinimfarina stolz und skizziert das Bild einer rein elektrischen Luxusmarke, deren Portfolio dort anfängt, wo das von Tesla schon lange aufgehört hat.
Hilfe bekommt er dabei aus Indien: Denn 2015 hat der Großindustrielle Anand Mahindra den Designdienstleister und Karosseriebauer aus Italien übernommen, um damit sein bislang vor allem auf billige Massenautos und die größte Traktorproduktion der Welt gebautes Imperium zu krönen und mit seinem Konkurrenten Ratan Tata gleichzuziehen, der sich mit Jaguar Land Rover ebenfalls einen europäischen Premiumhersteller einverleibt hat.
Der Mann, der Mahindra bei dieser elektrischen Retourkutsche helfen soll, heißt Michael Perschke. Er war lange Jahre in Diensten des VW-Konzerns, hat zuletzt die Audi-Geschäfte in Indien geleitet und ist dort von Anand Mahindra mit der Markengründung betraut worden. Jetzt hat er ein mittleres dreistelligen Millionen-Budget, aus dem er binnen fünf Jahren eine Mischung aus Bugatti und Bentley zaubern soll – nur eben rein elektrisch.