Mercedes kommt spät, aber gewaltig. Denn nachdem der Erfinder des Automobils arg zögerlich in die Zeit der Elektromobilität gestartet ist, drehen die Schwaben jetzt gehörig am Regler und setzen zu einer imposanten Aufholjagd an. Der EQ C ist gerade gestartet, EQ V und EQ A stehen in den Starlöchern und E B und EQ S lassen nicht mehr lange auf sich warten. Aber weil es nach wie vor nicht ausgemacht ist, dass der Siegeszug der Stromer so schnell und reibungslos erfolgt, wie sich das alle erhoffen, stopfen sie die Lücken im Programm mit Plug-in-Hybriden. Die waren in den großen Modellreihen bislang eher fürs gute Gewissen als für die großen Stückzahlen. Aber jetzt will Mercedes Masse machen und baut die Technik auch in die kleinsten Autos ein: Vitamin E für die Kompaktklasse lautet deshalb das Motto, wenn A- und B-Klasse auf der IAA im September zum erstem Mal als Teilzeitstromer auftreten. Und das ist nur die Vorhut: Abgesehen vom GLB, dem als Siebensitzer der Platz für einen Akku fehlt und der dafür ja 2021 auch als rein elektrischer EQ B kommt, wird es mittelfristig alle so genannten MFA-Modelle mit Pufferakku und Steckdosen-Anschluss geben, stellen die Entwickler in Aussicht.
Dafür hat Jochen Eck, der die kompakte Modellfamilie verantwortet, einen leistungsstarken Plug-In-Bausatz entwickelt, für den sein Team allerdings ordentlich schwitzen musste. "Denn es war gar nicht so einfach, alle Komponenten auf der Plattform unterzubringen, ohne nennenswerte Platzeinbußen hinzunehmen", sagt Eck.