Die Queen ist über 90, Prinz Charles gehört mit seinen 68 Jahren so langsam in Rente und der aktuelle Rolls-Royce Phantom hat auch schon beinahe 15 Jahre auf seinem edlen Buckel. Doch während sich die Royals ein bisschen schwer tun mit dem Lauf der Zeit, beginnt jetzt wenigsten bei der königlichsten aller Karossen die Götterdämmerung. Denn im Herzen der Hauptstadt hat die britische BMW-Tochter ihr neues Flaggschiff präsentiert, das noch im Lauf des Jahres in den Handel kommt. Zwar gibt es noch keine Informationen zum Preis, weil man in diesen Kreisen so viel Geld hat, dass man darüber nicht sprechen muss. Doch unter 300 000 Euro wird man kaum in das luxuriöseste Auto der Welt kommen.
Von außen ist der neue Phantom auf Anhieb zu erkennen – selbst wenn es wahrscheinlich kein Blechteil mehr gibt, das vom Vorgänger übernommen wurde, wenn die Scheinwerfer sehr viel kleiner, schärfer und entschlossener geworden sind, sich die Flying Lady nun in noch größere Höhen aufschwingt und eine eigenwillige Chromleiste um die Motorhaube und den Fensterrahmen läuft. Doch der legendäre Pantheon-Grill aus von Hand poliertem Edelstahl ist auch ein Symbol, wenn er jetzt bündig in der Front integriert ist.Innen dagegen will Rolls-Royce die erlauchte Kundschaft in einer neuen Welt willkommen heißen und spricht deshalb gleich von einer Umarmung, die den Insassen zu Teil wird. Das beginnt beim Einsteigen, wenn sich die sensorgesteuerten und natürlich wieder entgegen der Fahrtrichtung angeschlagenen Türen automatisch ins Schloss ziehen, es geht weiter über massierte und klimatisierte Sitze, auf denen man jetzt im Fond auch liegen kann sowie Obrflächen aus feinstem Leder und edelsten Hölzern und das gipfelt einem Fahrgefühl, das nicht von dieser Welt ist.Denn jetzt, wo die Luftfederung mit Kamerahilfe voraus schaut und sich automatisch allen Fahrbahnunebenheiten anpasst und über 130 Kilo Dämmmaterial in den Blechen und dem sechs Millimeter dicken Isolierglas alle Geräusche aussperren, soll man sich gar vollends fühlen, als reise man auf einem fliegenden Teppich durch Zeit und Raum. „Fahren“ – dieses Wort ist den Briten dafür viel zu gewöhnlich.