Natürlich taucht am Ende der Bilanzpressekonferenz die Frage nach Herbert Diess und seiner propagierten Konzentration auf die rein batterieelektrischen Antriebe aus. ElringKlinger-Chef Stefan Wolf hat dazu eine klare Meinung: "Ich halte das für falsch, denn wir werden für alles drei Technologien, also Verbrenner, rein batterieelektrische Antriebe und E-Mobilität mit Brennstoffzelle Anwendungsbereiche haben", so Wolf.
Im Gegensatz zu Diess glaubt Stefan Wolf auch an die Zukunft der Brennstoffzelle. Der bisher vor allem für Zylinderkopfdichtungen bekannte Zulieferer mit Sitz in Dettingen/Erms unweit von Stuttgart hat früh auf diese alternative Antriebsart gesetzt und Komponenten sowie einen kompletten Brennstoffzellen-Stack entwickelt, gewissermaßen das Herz des Antriebstrangs. Dessen Effizienz sei derzeit etwa um rund ein Drittel höher als das der Wettbewerber, sagt Wolf. Wer hier eigene Entwicklungskapazitäten aufbauen wolle, benötige viele Jahre.
Allein aus China hat ElringKlinger derzeit 20 Entwicklungsaufträge, die von den potenziellen Kunden auch finanziert würden, so Wolf. Dabei handle es sich um Anwendungen für Busse und Nutzfahrzeuge ebenso wie für so genannte People-Mover oder Pkw. 2023 könnte sich dies in ersten Serienprojekten nieder schlagen, die einen Ergebnisbeitrag liefern, ist Wolf überzeugt. "Ein schwerer Lkw lässt sich rein batterieelektrisch für lange Strecken nicht abbilden." Neben China zeigten auch deutsche Hersteller Interesse an der Brennstoffzelle.