Bis dato war Elektromobilität ein ausgesprochen elitäres Vergnügen. Denn egal ob beim Tesla Model S in der Oberklasse oder beim Nissan Leaf unter den Kompakten muss man sich sein reines Gewissen einiges kosten lassen und einen kräftigen Aufschlag für die Akkus zahlen. Doch damit soll bald Schluss ein. Denn nun Renault schickt seine Discount-Schwester Dacia an die Ladesäule und will Stromern so auch für Sparer möglich machen. 200 Kilometer Reichweite, vier Sitze und einen Preis, der nach Abzug der Förderung bei maximal 10.000 Euro liegen soll – so lautet intern die Vorgabe. Und mit der Studie "Spring Electric" geben die Franzosen jetzt einen Vorgeschmack darauf, wie sie die binnen Jahresfrist erfüllen wollen.
Für Dacia mag der Kleinwagen zwar nagelneu sein und für die Europäer auch. Doch wer sich ein bisschen umschaut im Renault-Imperium, der erkennt darin einen alten Bekannten. Denn wenn man sich die LED-Scheinwerfer wegdenkt und die poppige Lackierung, dann sieht man im Spring den K-ZE, mit dem Renault gemeinsam mit Dongfeng bereits den chinesischen Markt aufrollt.
Anders als die Billigstromer der lokalen Hersteller sieht der K-ZE dabei keineswegs nach einer rollenden Verzichtserklärung aussieht. Sondern so klein der Fernost-Franzose mit seinen 3,73 Metern auch sein mag, macht er ordentlich was her. Schließlich hat ihn Designchef Laurens van den Acker zu einem Mini-SUV aufgebockt, ein paar bunte Kontrastkonsolen aus Plastik ans Blech geclipst und ihm ein charmantes Gesicht gezeichnet. Dazu bietet der ferne Twingo-Verwandte bei seinen 2,43 Metern Radstand überraschend viel Platz: Vorne jedenfalls sitzt man bequem und ohne Beklemmungen, der Rücksitz taugt zur Not auch mal für zwei Erwachsene und der Kofferraum fasst 300 Liter.