Alle Welt schwärmt vom SUV und die traditionellen Segmente sterben aus. Das trifft besonders die Mittelklasse und dort die Marken aus der zweiten Reihe. Denn während ein Dreier oder ein A4 allein über die Dienstwagen-Regelungen ihren Bestand sichern können, wird für die Importeure die Luft immer dünner und manch einer meldet sich kurzerhand ab aus dem einst so lukrativen Segment. Davon will Mazdas Vertriebschef René Bock nichts wissen und wehrt sich stattdessen mit einer weiteren Aufwertung des Sechsers gegen den Niedergang. Nur zwei Jahre nach dem ersten Facelift gibt es für das Flaggschiff der Japaner jetzt ein zweites Update, bei dem sie vor allem die inneren Werte aufpolieren.
Wenn Limousine und Kombi im September zu identischen Preisen ab 27.590 Euro in den Handel kommen, erkennt man den Unterschied von außen neben den neuen Farben und Felgen deshalb nur an den LED-Scheinwerfern, die in den Serienstand erhoben werden. Innen dagegen ist tatsächlich alles neu: Die Sitze sind dicker gepolstert und können zum ersten Mal bei Mazda überhaupt mit Belüftung bestellt werden und vor allem haben die Japaner ein neues Armaturenbrett eingebaut. Das ist mit Head-Up-Display und zumindest teilweise digitalen Instrumenten sowie einer vernünftigen 360-Grad-Darstellung beim Rangieren nicht nur auf der Höhe der Zeit. Sondern das fühlt sich mit Lederbezug und Softtouch-Materialien auch deutlich vornehmer an und rückt den Sechser ein bisschen in die Nähe der Premium-Marken. Allerdings nur beim Ambiente. Bei der Ausstattung dagegen liegen Welten zwischen Mazda und zum Beispiel Mercedes – allerdings in einer Ausprägung, wie man sie nicht erwartet hätte. Denn während die Schwaben für jedes Extra auch extra zur Kasse bitten, sind bei Japanern selbst Finessen wie die Navigation oder der Tempomat mit Abstandsregelung serienmäßig an Bord.