So viele wollten den Umweltbonus noch nie

Noch nie haben so viele Autokäufer in einem Monat einen Antrag für die Bezuschussung ihres neue E-Mobils gestellt: Im September gab es insgesamt exakt 3.626 Anträge, der höchste Monatswert seit Einführung des Umweltbonus im Juli 2016. Für reine Elektro-Pkw gingen 1.983 Anträge ein, für Plug-in-Hybride wurden 1.643 Anträge ausgewiesen.

Die aktuelle Statistik des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) weist damit bis Ende September genau 33.660 Anträge für den Umweltbonus aus: 19.593 auf reine Elektro-Pkw (inklusive vier Anträgen für Pkw mit Brennstoffzelle) und 14.067 auf Plug-in-Hybride.

Bei den reinen Elektro-Pkw tauchen insgesamt 25 Modelle in der Antragsstatistik auf. Dabei entfallen auf den Renault Zoe und den BMW i3 insgesamt 43 Prozent aller bisherigen Anträge. Im September allerdings wurden sie vom Smart For Two und dem VW e-Golf überholt. Beide Modelle weisen seit zwei Monaten eine sehr positive Dynamik auf. Die Automobilwoche hat exklusiv über die Auswirkungen der VW-Umweltprämie auf den Absatz des e-Golfs berichtet.

Weiterhin ist die Entwicklung der Anträge für den Umweltbonus durch einige wenige Modelle geprägt: Die Top Fünf der insgesamt 25 Modelle machten im September über 70 Prozent aller Anträge aus.

Die Plug-in-Hybride sind mit 18 Modellen in der Statistik vertreten. Hier erreichten im September Audi A3 (306 Anträge) und BMW 2er (291 Anträge) Höchstwerte. Allein diese zwei Modelle kommen seit Einführung des Umweltbonus auf die Hälfte aller Anträge für Plug-in-Hybride.

Obwohl staatliche Stellen und die Hersteller selber nicht antragsberechtigt sind, sind seit Einführung des Umweltbonus mehr Anträge von Unternehmen als von Privatpersonen eingegangen. Im September drehte sich das Bild und über die Hälfte aller Anträge ging von Privatpersonen ein.

Von den zur Verfügung stehenden öffentlichen Fördermitteln in Höhe von 600 Millionen Euro sind bis Ende September gut 60 Millionen beantragt worden. Das sind zirka zehn Prozent der Gesamtsumme. Der überwiegende Anteil von 65 Prozent entfiel auf reine Elektro-Pkw.

Knapp 13,2 Millionen Euro wurden bisher für die BMW-Modelle beantragt, 57 Prozent davon für den i3, 43 Prozent für die Plug-in-Versionen der Marke. An zweiter Stelle liegt Renault mit 9,76 Millionen Euro, gefolgt von VW mit 7,49 Millionen Euro. Dahinter folgen Audi und Smart mit jeweils über 5,9 Millionen Euro. Diese fünf Hersteller kommen auf 70 Prozent aller bisher beantragten Fördermittel. Für das Model S von Tesla wurden seit der Einführung im November vergangenen Jahres über zwei Millionen öffentliche Mittel beantragt.

Wer bisher noch zögert, sich ein Elektro-Pkw oder Plug-in-Hybrid zuzulegen, braucht noch keine Angst zu haben, keine Fördermittel mehr zu bekommen. Wenn die 600 Millionen Euro bis zum geplanten Ende es Umweltbonus im Juni 2019 verbraucht werden sollen, reichen die verbleibenden Steuermittel noch für über 14.000 Anträge pro Monat. Dies ist fast das Vierfache dessen, was vergangenen Monat beantragt wurde.