Wieder einmal hat Porsche der gesamten Autoindustrie die Rücklichter gezeigt. Trotz eines Absatzrückgangs während der Corona-Krise im vergangenen Jahr gelang es dem Sportwagenbauer, mit einer operativen Rendite von 14,6 Prozent praktisch das strategische Ziel von 15 Prozent zu erreichen. "Wir sind so robust unterwegs wie kein anderer Autobauer", sagte Porsche-Chef Oliver Blume bei der Vorstellung der Bilanz. Porsche war damit erneut "Ertragskönig" im Volkswagen-Konzern und steuerte ein Drittel des Gewinns bei.
Auch 2021 soll die Rendite von 15 Prozent wieder erreicht werden – vorausgesetzt, dass Corona-Krise und Chipmangel nicht den Absatz bremsen. Erstmals sollen laut Blume über 300.000 Einheiten verkauft werden, auch wenn das Volumen allein für Porsche keine Bedeutung habe. Im Krisenjahr lag der Absatz bei 272.000 Fahrzeugen, ein Minus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch war der Gewinn nahezu stabil. "Wir haben die Gewinnschwelle weiter optimiert", sagte Finanzchef Lutz Meschke. Dazu trägt auch ein Ergebnisprogramm bei, das bis 2025 rund zehn Milliarden Euro zusätzlich einspielen soll und danach drei Milliarden Euro pro Jahr.
Ein Teil der zusätzlichen Einnahmen soll von digitalen Diensten kommen, die Porsche weiter ausbauen will. "Wir wollen hier führender Anbieter im Premium-Segment sein", sagte Meschke. Die Software mache in Zukunft den Unterschied zwischen den Autoherstellern. Sie helfe auch, die Prozesse effizienter zu machen und die Qualität weiter zu steigern. Um die Kompetenzen weiter auszubauen, beteiligt sich Porsche an zahlreichen Start-ups, die sich auf Künstliche Intelligenz oder Blockchain spezialisiert haben. Porsche sei gerade dabei, zusätzliche Geschäftsfelder zu identifizieren. Themen wie Smart City, vertikale Mobilität oder Abrechnungssysteme für Mobilitätsdienste seien vielversprechende Ansätze. Die Beteiligungen leisteten bereits heute einen Beitrag zum Ergebnis, so Meschke.