So steht es um die deutschen Autobauer in den USA

Am 9. Januar öffnet die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zum 51. Mal ihre Pforten für die Besucherströme. Hier wird gezeigt, was technologisch alles machbar ist und unser Leben vereinfachen soll: auch selbstfahrende Autos - sicher eine Meisterleistung der Ingenieure und Entwickler, aber wann werden sie wirklich alltagstauglich und vom normalen Autofahrer akzeptiert werden?

Direkt im Anschluss beginnt am 13. Januar die Detroit Motor Show. Seit 1907 gibt sie den Startschuss ins neue Autojahr. Allen Umweltdiskussionen zum Trotz werden auch dieses Jahr wieder große SUVs und Pick-Ups im Vordergrund stehen. Dass diese bei den Amerikanern besonders beliebt sind, zeigt die aktuelle Statistik: Die gesamt Nachfrage ging 2017 in den USA um knapp zwei Prozent zurück, die Verkäufe der Light Trucks stieg dagegen um über vier Prozent, die der reinen Pkws brach um mehr als elf Prozent ein. 65 Prozent aller Neufahrzeuge waren 2017 den SUVs und Pick-Ups zuzuordnen, Tendenz weiter steigend!

Der 20. Januar wird dann sicher als Höhepunkt des Monats zelebriert: Mr. “America First“, Donald Trump, feiert seine einjährige Präsidentschaft. Trotz aller Befürchtungen verlief das vergangene Jahr für die in den USA vertretenen deutschen Hersteller recht erfolgreich: Die gesamten Verkäufe gingen von sehr hohem Niveau um 1,8 Prozent zurück, die deutschen Marken konnten in Summe ihren Absatz um 1,2 Prozent steigern und kamen auf knapp 1,35 Millionen Verkäufe.

Insgesamt konnten die deutschen Marken ihren Anteil an den Verkäufen auf 7,8 Prozent steigern. Allerdings mussten auch sie der abnehmenden Beliebtheit der reinen Pkw Rechnung tragen. Sie verloren in dieser Fahrzeugklasse aber nur unterdurchschnittliche fünf Prozent. Der Absatz von SUVs konnte dagegen um überdurchschnittliche elf Prozent gesteigert werden.

Ein großer Teil (38 Prozent) der in den USA verkauften deutschen Fahrzeuge wird in Nordamerika produziert. Sie legten vergangenes Jahr um gut sieben Prozent zu. Die importierten Fahrzeuge – davon sind knapp 60 Prozent Pkw - gingen um zwei Prozent zurück.

Der Premium-Anbieter Mercedes ist das beliebteste deutsche Fabrikat in den USA. Der Anteil an den gesamten Verkäufen betrug vergangenes Jahr 2,2 Prozent. Damit liegt die Marke auf Platz 13 der Hersteller-Rangliste. Erfolgreichstes Modell ist die in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama produzierte C-Klasse. Die in den USA besonders beliebten Light Trucks (SUVs und Pick-Ups) machten vergangenes Jahr 65 Prozent der gesamten Verkäufe aus. Bei Mercedes lag die Light Truck-Quote bei 53 Prozent.

Auf Platz zwei der deutschen Marken liegt VW. Die besonders in den USA gescholtene Marke konnte im rückläufigen Gesamtmarkt über fünf Prozent zulegen. Erfolgreichstes Modell war auch in 2018 der in Mexiko produzierte Jetta. Insgesamt sind die reinen Pkw von VW wie Jetta, Golf und Passat so beliebt, dass trotz der erfolgreichen SUVs Atlas und Tiguan die Light Truck Quote nur bei 23 Prozent liegt. Einen besonderen Erfolg konnte VW im September verbuchen: Dies war der einzige Monat des vergangen Jahres, in dem die Monatsentwicklung gegenüber dem Vorjahr positiv war: Hurrikan Hurvey hatte zirka eine halbe Million Fahrzeuge zerstört und ein Teil davon musste schnell ersetzt werden. Als Resultat verbuchte der Monat insgesamt ein Plus von mehr als sechs Prozent. VW aber verzeichnete ein Plus von über 33 Prozent, die großen US-Marken kamen auf einen Zuwachs von lediglich 4,5 Prozent.

Das stärkste Wachstum der deutschen Marken konnte mit plus 7,8 Prozent Audi erzielen. Die Light-Truck-Quote war ähnlich hoch wie bei VW, aber mit dem Unterschied, dass alle Audi-Modelle nach Nordamerika importiert wurden. Erfolgreichstes Modell war der Q5, der sich 2017 um mehr als 16 Prozent besser verkaufte als im Vorjahr.

BMW verkauft zwar traditionell mehr Fahrzeuge in den USA als Audi, musste aber vergangenes Jahr einen Rückgang um 2,4 Prozent hinnehmen. Der Rückgang resultierte aus der geringer werdenden Nachfrage nach reinen Pkw. Die Verkäufe der SUVs wurden leicht gesteigert.

Die höchste Light Truck-Quote hat Porsche mit 63 Prozent. Macan und Cayenne entsprechen mehr dem US-amerikanischen Geschmack als die Sportwagen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der SUV-Anteil von Porsche bei unter 50 Prozent.

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Im Datencenter:

Marktanteile deutscher Autobauer in den USA 2017

Entwicklung der Light-Vehicle-Verkäufe deutscher Marken in den USA 2017

Absatz deutscher Autobauer in den USA 2017

Absatz deutscher Autobauer in den USA 2017 nach Marken