Er war der erste seiner Art und entsprechend erfolgreich. Denn so provozierend der BMW X6 von vielen auch empfunden worden sein mag, so gerne haben damit viele Besserverdiener zum Ausdruck gebracht, wie egal es ihnen ist, was andere von ihnen denken. So wurde der X6 zum Opel Manta des reichen Mannes und zum Alphatier auf dem Boulevard der SUV-Boliden. Doch die Zeiten haben sich geändert und die Konkurrenz längst aufgeholt: Audi Q8, Porsche Cayman, Mercedes GLE, Range Rover Velar – sie alle machen mittlerweile auf Coupé und stehlen dem X6 die Schau. Und von oben drücken Bentley Bentayga oder Lamborghini Urus aufs Gemüt. Deshalb setzt BMW jetzt zu einem Befreiungsschlag an und lässt beim Generationswechsel mehr denn je die Muskeln spielen.
Wenn im November der dritte X6 aus dem US-Werk Spartanburg zu den deutschen Händlern kommt, wird er deshalb noch einmal prägnanter und provozierender. Das gilt für das glatte, ungewöhnlich weit nach oben gezogene Heck mit den eigenwilligen Luftschlitzen hinter dem Radlauf, das gilt für die wie bei einem Sportwagen konturierte Flanke mit den dicken Muskelsträngen und dem riesigen Kiemen im Kotflügel, und das gilt vor allem für den Bug. Denn als wäre die neue Niere in ihrem großen Rahmen nicht schon auffällig genug, gibt's den Grill jetzt auch noch mit Beleuchtung. Dass der X6 dabei auch noch einmal etwas größer wird, sich in der Länge um drei Zentimeter auf 4,94 Meter streckt, in der Breite zum ersten Mal die Zwei-Meter-Marke knackt und die Proportionen mit dem um vier Zentimeter auf 2,98 Meter gestreckten Radstand etwas knackiger wirken, verkommt da fast zur Nebensache.