Der Fahrplan für Deutschland steht im Koalitonsvertrag der Ampelregierung: Bis 2030 sollen auf den Straßen 15 Millionen Elektroautos fahren, eine Million öffentliche Ladepunkte gebaut sein. Der Anteil an Plug-In-Hybriden wird dabei nach 2025 rasant abnehmen, der von rein elektrischen Fahrzeugen nimmt zu. Doch halten das die Stromnetze überhaupt aus? "Wir werden das schaffen. Aber es kann sein, dass wir punktuell auf Netzengpässe zulaufen", sagt Markus Wunsch, Leiter Netzintegration beim Betreiber Netze BW, einer Tochter des Energieunternehmens EnBW.
Seit Jahren sammelt Netze BW Erkenntnisse aus Feldversuchen, um daraus den notwendigen Ausbau des Stromnetzes abzuleiten. Zunächst wurde eine Siedlung im suburbanen Umfeld von Stuttgart untersucht, dann ein Wohnkomplex mit Tiefgarage. Im dritten Test, der jetzt abgeschlossen wurde, stand der ländliche Raum im Fokus. In einer Siedlung in der Nähe von Tübingen wurden acht von 60 Haushalten entlang einer Straße mit Elektroautos versorgt, um die Auswirkungen zu überprüfen. Zwar gab es während der ganzen Zeit keinen Zusammenbruch der Versorgung, doch dafür sind Eingriffe notwendig.