Renault hält der Raumfahrt tapfer die Treue: Zwar haben sich die Scenic und Espace vom traditionellen Van immer weiter zu geräumigen SUV entwickelt, sind damit überflüssig geworden und stehen vor dem Aus. Doch dafür klettert der Kastenwagen Kangoo tapfer die Imageleiter hinauf. Wenn in diesen Tagen zu Preisen ab zunächst 23.800 Euro und später dann wohl um die 20.000 Euro die dritte Generation des Multitalents in den Handel kommt, wird aus dem Transporter ein schicker Freund der Familie, der sich innen wie außen kräftig herausgeputzt hat und obendrein viel neue Technik bekommt. Schließlich gibt es das Fahrzeug nun auch mit Autobahn- und Stauassistent, Müdikgeitswarner und einem Totwinkel-Helfer, der sogar in die Lenkung eingreift.
Mit dem Aufstieg verliert der Kangoo zwar das niedliche, verspielte und kindliche und damit viel von dem Charme, der ihn gegenüber Konkurrenten wie dem VW Caddy bislang ausgemacht hat. Doch wirkt er mit aufrechtem Grill, serienmäßigen LED-Leuchten und markant ausgestellten Radhäusern von außen jetzt deutlich ernsthafter und erwachsener und innen sehr viel edler – nicht umsonst zieren viele Schalter nun zumindest in den gehobenen Varianten schmucke Chromringe und zwischen dem noch immer reichlich verarbeiteten Hartplastik schimmern Zierkonsolen in offenporigem Holzimitat, wie man sie bei anderen Marken bis in die Oberklasse finden kann. Wenn es jetzt noch digitale Instrumente und vielleicht eine elektrische Handbremse gäbe und der freistehende Bildschirm für das Navi etwas schlanker, dafür aber größer wäre, dann müsste sich der Kangoo auch hinter einem VW Touran oder der Einstiegsversion eines BMW Zweier Tourers nicht verstecken.