Vor dem Ausstellungsraum der Laser-Maschinen von Trumpf am Stammsitz in Ditzingen sind die einzelnen Schritte für die Produktion einer Batterie für Elektroautos dargestellt – von der Elektrodenfertigung bis zum Verstauen der Akkus in großen Batteriewannen. Farbliche Tafeln dahinter markieren jeweils, wann ein Laser zum Einsatz kommt oder in Zukunft kommen könnte. Nur noch wenige Lücken sind zu erkennen. "Durch den Mobilitätsumbruch entstehen neue Technologiefelder, von denen wir und die deutsche Industrie profitieren können, wenn wir sie schnell besetzen", sagt Christian Schmitz, Geschäftsführer der Lasertechnik bei Trumpf.
Ein Anfang ist bei dem mittelständischen Anlagenbauer und Laser-Spezialisten längst gemacht. Im vergangenen Geschäftsjahr sei der Anteil des Auftragseingangs im Bereich Automobil für Komponenten der Elektromobilität von 20 auf 25 Prozent gewachsen, erklärt Schmitz. Er könne sich in Zukunft sogar zweistellige prozentuale Zuwachsraten pro Jahr vorstellen. Wie viel des Umsatzes von 1,4 Milliarden Euro der gesamten Lasersparte dies ausmacht, sagt Schmitz nicht. Doch da der Großteil aus dem Automobil-Bereich stammt, dürfte die Elektromobilität für mehrere Hundert Millionen Euro stehen.
So kommen Laser von Trumpf bereits bei einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz. Neben Schweißverfahren für Leichtbauteile wie Fenster oder B-Säulen zählt dazu auch das schnelle und präzise Verbinden von so genannten Hairpins. Das sind kleine Nadeln, die bei der Herstellung eines Elektromotors benötigt werden. Hauptfelder für den Einsatz der Laser ist aber die Batterieproduktion. "Hier machen wir 80 Prozent unseres Umsatzes in der Elektromobilität", sagt Schmitz. So lassen sich sowohl die einzelnen Zellen als auch die Module mittels Laser präzise verbinden.
Weltweit hat Trumpf auf diesem Gebiet bereits 1500 Laser im Einsatz. "Bis zum Jahr 2022 könnten es bis zu 5000 sein", sagt Schmitz. Derzeit deckten die sechs großen Player aus Asien 75 Prozent des Marktes ab. Diese seien allesamt Kunden. Trumpf dürfte zudem von der europäischen Offensive zur Ansiedlung weiterer Zellfabriken profitieren. Ziel ist es, der asiatischen Übermacht bei dieser Schlüsseltechnologie für die E-Mobilität Paroli zu bieten. VW und Opel haben angekündigt, mit Unterstützung staatlicher Fördergelder in Deutschland zwei große Zellproduktionen aufzubauen. Der chinesische Marktführer CATL baut gerade in Erfurt ein Werk.